Israelische Luftangriffe brechen Waffenruhe: Beirut unter Beschuss

Nach einer Periode der Ruhe haben israelische Kampfflugzeuge zum ersten Mal seit dem Waffenstillstandsabkommen mit der Hisbollah im November letzten Jahres Angriffe in Süd-Beirut durchgeführt. Laut Berichten zielten die Angriffe auf Hadath, einen dicht besiedelten Stadtteil. Die israelische Armee hatte zuvor die Einwohner von Hadath dazu aufgerufen, Gebiete in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah-Miliz zu meiden.

Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) erklärten, dass das Ziel des Angriffs ein Gebäude war, das von der Hisbollah als Drohnenlager benutzt wurde. Dieses gehöre zur als Einheit 127 bekannten Luftstreitmacht der Hisbollah, die für Drohnenangriffe auf Israel sowie Überwachungsoperationen verantwortlich ist.

Die jüngsten Luftangriffe Israels sind eine Reaktion auf militärische Provokationen von libanesischem Territorium aus. Am Morgen wurden zwei Raketen in Richtung der israelischen Stadt Kirjat Schmona abgefeuert. Eine der Raketen schlug im Libanon nieder, während die andere von der israelischen Armee abgefangen wurde.

Ein hochrangiger Vertreter der Hisbollah teilte dem Nachrichtensender Al-Mayadeen mit, dass die Hisbollah nicht in den Raketenbeschuss vom Freitag involviert gewesen sei und behauptete, diese Aktion könnte ein intrigantes Manöver sein, um Vorwände für weitere israelische Angriffe auf den Libanon zu schaffen.

Der libanesische Premierminister Nawaf Salam hat daraufhin eine Untersuchung gefordert. In einer öffentlichen Erklärung appellierte er an das Militär, die Verantwortlichen für den “unverantwortlichen Raketenbeschuss, der die nationale Sicherheit und Stabilität bedroht”, zu identifizieren und festzunehmen.

Nach dem Raketenangriff warnte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz in einer Drohung an die libanesische Hauptstadt, dass das Schicksal von Kirjat Schmona mit dem von Beirut verknüpft ist: Ohne Frieden in den nördlichen Grenzregionen Israels könne auch in Beirut kein Frieden bestehen.

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