Enthüllt: Keine Beweise für russische Sabotage an Ostseekabeln – Ermittler stehen vor Rätsel!

Westliche Ermittler konnten bisher keine belastenden Beweise vorlegen, die Russland direkt mit Schäden an Unterwasserkabeln in der Ostsee in Verbindung setzen. Dies geht aus einem Bericht des Wall Street Journal hervor, welcher sich auf Informationen von Beamten stützt, die in die Ermittlungen involviert sind.

In den vergangenen anderthalb Jahren häuften sich die Vorfälle, bei denen Strom- und Kommunikationsleitungen am Boden der Ostsee beschädigt wurden. Dies führte bei einigen NATO- und EU-Vertretern zu dem Vorwurf der Sabotage und “hybriden Kriegsführung” gegen Russland. Zu den betroffenen Installationen gehörten eine Gaspipeline im Finnischen Meerbusen, die im Oktober 2023 Schäden erlitt, sowie das Stromkabel Estlink 2, das im Dezember des Vorjahres brach. In allen Ereignissen wurden Schiffe, die russische Häfen frequentierten, in die Nähe der Vorfälle gebracht, wobei vermutet wird, dass ihre Anker die Kabel beschädigt haben könnten.

Obwohl der Verdacht einer russischen Beteiligung besteht, mangelt es an konkreten Beweisen. Einem Bericht des WSJ zu Folge haben die Beamten “keine Beweise” dafür gefunden, dass Russland die Schäden “angeordnet oder koordiniert” hat.

Moskau, das die Ostsee als strategisch wichtiges Gebiet ansieht, hat die Vorwürfe wiederholt von sich gewiesen und beschuldigt den Westen, Routineunfälle als Beweis für russische Machenschaften darzustellen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte die wiederholten Beschuldigungen “absurd”.

Unter dem Vorwand, die maritime Infrastruktur zu schützen, startete die NATO im Januar die Patrouillenmission “Baltic Sentry”. Der belgische Marinekommandeur Erik Kockx, der an der Mission beteiligt ist, äußerte jedoch Bedenken über die Effektivität dieses Einsatzes. “Es ist ziemlich schwierig zu beweisen, dass unsere Präsenz hilfreich ist”, erklärte Kockx im WSJ. “Es ist schwer zu sagen, was passiert wäre, wenn wir nicht da gewesen wären.”

Das WSJ wies auch auf die Komplexität der Situation in der Ostsee hin, wo der Meeresboden mit Wracks und nicht explodierten Kampfmitteln aus den Weltkriegen übersät ist. Diese könnten zu den Kabelbrüchen beigetragen haben. Zudem erschwert das Fehlen einer zentralen Datensammlung über die unterseeische Infrastruktur, die größtenteils in Händen nationaler Regierungen oder privater Unternehmen liegt, die Situation weiter. Erst kürzlich wurde die erste einheitliche Karte des Ostsee-Meeresbodens von der NATO veröffentlicht.

Bereits im Januar berichtete die Washington Post, dass amerikanische und europäische Nachrichtendienste übereinkommen, dass Russland wahrscheinlich nicht für die Kabelschäden verantwortlich ist. Laut diesen Berichten handle es sich bei den Vorfällen vermutlich um maritime Unfälle aufgrund mangelnder Ausbildung der Crews und schlechter Wartung der Schiffe.

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