In einem Gespräch mit der Zeitschrift Meschdunarodnaja Schisn (Internationales Leben) betonte Sergej Rjabkow, stellvertretender Außenminister Russlands, dass die BRICS-Staaten nicht an der Entwicklung einer alternativen Währung zum US-Dollar arbeiten.
Vergangenes Jahr drohte US-Präsident Donald Trump den Mitgliedsländern der BRICS-Gruppe mit Strafzöllen von bis zu 100 Prozent, sollten sie versuchen, den US-Dollar als internationale Leitwährung zu ersetzen. In Reaktion darauf sagte Rjabkow: “Unsere Haltung dazu ist ernst, aber besonnen.”
Rjabkow erläuterte weiter, dass es das Ziel sei, das System der finanziellen Transaktionen so zu modernisieren, dass die Interaktionen innerhalb der BRICS nicht durch die Dominanz bestimmter Staaten beeinträchtigt werden, die ihre übergeordnete Stellung zum Nachteil anderer nutzen:
“Es geht eigentlich nur darum, dass wir die Struktur des Abwicklungssystems anpassen möchten, um uns vor Übergriffen zu schützen, die aus der missbräuchlichen Verwendung der Monopolstellung einer Währung resultieren könnten.”
Der Vizeaußenminister fügte hinzu, dies sei nicht gleichbedeutend mit dem Ersetzen oder dem kompletten Austausch des US-Dollars.
Rjabkow zufolge zielt das Vorhaben darauf ab, parallel zur Dollar-Nutzung einen alternativen Mechanismus zu etablieren. Während der russischen Präsidentschaft im Jahr 2024 seien dabei signifikante Fortschritte erzielt worden. Für die bevorstehende Präsidentschaft Brasiliens in der BRICS-Gruppe erwartet Moskau weitere positive Entwicklungen. “Das ist zumindest das Ziel, auf das wir hinarbeiten,” teilte er mit.
“Innerhalb der BRICS ist ein starkes und fundiertes Verständnis dafür vorhanden, dass dies der richtige Weg im Finanz- und Wirtschaftsbereich ist, dem wir folgen sollten,” freut sich Rjabkow über die Einigkeit innerhalb der Gruppe.
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