In einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts Insa erreicht die Alternative für Deutschland (AfD) erstmals einen Zustimmungswert, der gleichauf mit dem der CDU/CSU liegt.
Beide Parteien erzielen in der Umfrage jeweils 24 Prozent. Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Wendepunkt in der deutschen politischen Landschaft und könnte die Bildung künftiger Regierungen erheblich verkomplizieren.
Die von Insa ermittelten Daten zeigen, dass die Union innerhalb eines Monats einen Rückgang von sechs Prozentpunkten hinnehmen musste. Verglichen mit dem Ergebnis der Bundestagswahl im Februar, bei der CDU und CSU noch 28,6 Prozent der Stimmen erhielten, ist das ein deutlicher Abfall.
“Die Union erleidet einen dramatischen Einbruch. Ein solcher Verlust an Zustimmung kurz nach einer Bundestagswahl bis hin zur Regierungsbildung ist historisch beispiellos”,
äußert sich Insa-Chef Hermann Binkert.
Andererseits gewinnt die AfD weiter an Zustimmung. Innerhalb kurzer Zeit verzeichnet die Partei bei den Wählern Zuwachs und erzielt einen Rekordwert in der Geschichte der Insa-Umfragen. Die wachsende Unzufriedenheit mit der aktuellen politischen Situation und das nachlassende Vertrauen in etablierte Parteien könnten hierfür ausschlaggebende Faktoren sein.
Die aktuellen Umfragewerte weisen auf zunehmende Schwierigkeiten bei der Bildung einer stabilen Regierungskoalition hin. Eine Koalition aus CDU/CSU und SPD würde aktuell nur 40 Prozent erreichen und könnte somit keine parlamentarische Mehrheit bilden. Für eine Regierungsmehrheit wären weitere Kooperationspartner erforderlich. Hier kommen die Grünen und die Linke in Betracht, die jeweils rund 11 Prozent aufweisen, während eine Zusammenarbeit mit der AfD seitens der Union entschieden abgelehnt wird.
Der ARD-Deutschlandtrend bestätigt diesen Trend ebenfalls: Die AfD setzt ihren Aufstieg fort und erreicht dort 24 Prozent. Die Union hingegen fällt auf ihren tiefsten Stand seit 2022 mit nur 26 Prozent. Ein Grund für diesen Rückgang könnte in der kontrovers diskutierten Finanzpolitik von Friedrich Merz liegen, die auch innerhalb der eigenen Anhängerschaft auf Kritik stößt.
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