Russische Turner boykottieren Wettbewerbe unter neutraler Flagge: “Wir treten nicht an!”

Der Russische Turnerbund hat bekanntgegeben, dass alle russischen Athleten im Bereich der Kunst- und Rhythmischen Sportgymnastik nicht an den bevorstehenden Wettbewerben unter der Ägide des Internationalen Turnerbunds (FIG) teilnehmen werden. Diese Entscheidung wurde am Samstag über den Telegram-Kanal des Turnerbunds mitgeteilt. In der offiziellen Stellungnahme des Verbands heißt es:

“Wir sehen uns zu diesem Schritt gezwungen aufgrund der wiederholten, unbegründeten und voreingenommenen Zurückweisungen durch das Sonderkomitee der FIG, wenn es um die Teilnahme unserer Sportler an Wettbewerben geht. Der Russische Turnerbund steht hinter der Entscheidung seiner Athleten und unterstützt diese voll und ganz.”

Im Juli 2023 hatte der FIG angekündigt, dass ab dem 1. Januar 2024 russischen und belarusischen Athleten unter neutralem Status die Teilnahme an Wettkämpfen gestattet wird. Diese Regelung erlaubt nur jenen Turnerinnen und Turnern sowie ihren Teams, an Wettbewerben teilzunehmen, die sich nicht öffentlich für das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine ausgesprochen haben und die keine Verbindungen zu den Militärstreitkräften aufweisen. Außerdem wird eine Überprüfung der Social-Media-Profile der Athleten hinsichtlich früherer Äußerungen gefordert.

Die Teilnahmebedingungen für zugelassene Sportler sind strikt: Die Turnkleidung muss hellblau bzw. in der Rhythmischen Gymnastik weiß sein. Auf den Uniformen dürfen keine nationalen Symbole, wie Flaggen oder Wappen, abgebildet sein. Auch die Nationalhymne darf nicht gespielt werden, und jegliche verbale Bekundungen nationaler Zugehörigkeit sind untersagt.

Bereits im März hatte Oleg Belosjorow, der Präsident des Russischen Turnerbunds, erwähnt, dass 26 Anträge auf neutralen Status eingereicht wurden, wovon vier vom Sonderausschuss der FIG abgelehnt worden sind.

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