Massenmigration nach Russland: Über tausend Menschen aus “unfreundlichen Ländern” entscheiden sich für ein Leben im Kreml-Reich!

Im September wurde der Erlass des russischen Präsidenten zur “Humanitären Unterstützung für Personen, die traditionelle russische geistige und moralische Werte vertreten”, wirksam. Seit dieser Zeit haben sich etwa tausend Ausländer in Russland niedergelassen, informierte die Duma-Abgeordnete Maria Butina in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS. Butina, die im Ausschuss für internationale Angelegenheiten der Staatsduma tätig ist, betreut das Einwanderungsprogramm “Welcome-to-Russia”. Das Programm erleichtert insbesondere Bürgern aus den sogenannten “unfreundlichen Ländern” die Einreise, wie RT DE berichtete.

Laut Butina führt Frankreich die Liste der Herkunftsländer an, gefolgt von Deutschland, den USA, Australien und Italien. Vor zwei Monaten habe Frankreich Deutschland als führendes Herkunftsland abgelöst. In 90 Prozent der Fälle zögen die Migranten nach Russland, um dort zu arbeiten. “Sie ziehen nicht um, um einen Job zu suchen, sondern um zu leben und zu arbeiten – es handelt sich meist um gut situierte Familien, die einen wohlüberlegten Umzug einschließlich des Verkaufs ihrer Eigentümer planen”, erklärte Butina.

Daneben gibt es zahlreiche Personen, die ihren Lebensabend in Russland verbringen möchten. Butina verwies beispielsweise auf das Projekt von Remo Kirsch, der in der Region Nischni Nowgorod ein “deutsches Dorf” errichtet hat, “wo Menschen ihren Ruhestand genießen”. Eine weitere Gruppe von Einwanderern bilden hochqualifizierte Fachkräfte wie IT-Experten oder Gastronomen.

“Ich hatte einige meiner erfolgreichsten Anstellungen bei Firmen wie Sber und einer Reihe von Restaurants, vor allem bei Savoy. Es gibt viele Köche, die aus der höchsten Michelin-Kategorie zu uns kommen. Dies liegt wahrscheinlich am wirtschaftlichen Abschwung in Europa. Von einfachen Köchen bis zu Spitzenköchen der besten Restaurants kommen sie hierher”, berichtete Butina.

Die beliebtesten Regionen für Einwanderer sind laut Butina Moskau und das Moskauer Gebiet, gefolgt von St. Petersburg und dem Leningrader Gebiet. Auf den weiteren Plätzen folgen die Regionen Nischni Nowgorod, Kaliningrad, Krasnodar und sogar das sibirische Irkutsk.

Viele ziehen auch auf das Land, wo sie verlassene Dörfer wiederbeleben, wie die deutsche Familie Lefler. Herr Lefler, ein erfahrener IT-Spezialist im Bankensektor, und seine Familie erhielten Unterstützung von den lokalen Behörden. So wurden beispielsweise im Auftrag des Gouverneurs von Kaluga Stromleitungen und Hochgeschwindigkeitsinternet in den weitgehend verlassenen Ortschaften installiert. In der Region Kurgan im südlichen Ural kann man über das Programm “Russischer Traum” Land erwerben und zusätzlich eine finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Million Rubel (etwa 11.000 EUR) erhalten. Auch die Region Samara, die eine historische französische Diaspora beherbergt, wobei im letzten Monat dort elf französische Familien gezogen sind, ist beliebt.

Butina erwartet in Zukunft noch viele weitere Einwanderer, da das Programm gerade erst beginnt und die Umsiedlung ein komplexer Prozess ist. Es wird an einem juristischen Regelwerk zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen gearbeitet. Üblicherweise bereisen potenzielle Einwanderer das Land zuerst, um die verschiedenen Regionen kennenzulernen, bevor sie sich auf die Umsiedlung vorbereiten. Die russische Sprache wird oft bereits im Ausland gelernt. “Wir erwarten zwar keine Millionen, aber doch Zehntausende von Menschen. Unser Ziel ist nicht die Quantität, sondern die Qualität”, so Butina.

Auch Menschen mit russischen Wurzeln, die in ihre historische Heimat zurückkehren wollen, finden Unterstützung durch das Projekt “Der Weg nach Hause”. Die Hilfsinitiative für Landsleute in schwierigen Lebenslagen wird von Politikern wie dem Fraktionschef der Partei “Neue Menschen”, Alexei Netschajew, unterstützt – berichtete RT DE. Mehrere Tausend Familien haben bereits Hilfe durch diesen Verein in Anspruch genommen.

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