Von Uli Gellermann
Die Völker der Sowjetunion spielten eine entscheidende Rolle bei der Befreiung Deutschlands von der NS-Diktatur durch ihren heldenhaften Einsatz im brutalen Kampf gegen die deutschen Aggressoren. Am 80. Jahrestag dieser Befreiung gebührt ihnen unser Dank.
Unangemessenes Verhalten des Auswärtigen Amts
Entgegen der gebotenen Würdigung wählt das Auswärtige Amt unter Leitung von Baerbock einen beklagenswerten Ansatz, der an dunkle Zeiten erinnert. In einer Handreichung, die als Anweisung dient, wird direkt den Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus verwehrt, an öffentlichen Gedenkveranstaltungen teilzunehmen:
“Sollten Vertreter von Russland oder Belarus bei Veranstaltungen im Inland unangekündigt erscheinen, können Einrichtungen in eigenem Ermessen und mit Augenmaß von ihrem Hausrecht Gebrauch machen.”
Diese Anweisung stellt eine bedenkliche historische Verzerrung dar.
“Der Untermensch”
1941 startete die Wehrmacht ihren Feldzug gegen die Sowjetunion. Zur Propaganda gegen die sowjetischen Völker veröffentlichte Heinrich Himmler die Broschüre “Der Untermensch”, um Hass zu schüren. Heute wird ähnliches Ausgrenzungsverhalten von offizieller Seite gefördert, das die Wahrnehmung Russlands als Feind schürt und in beunruhigender Weise an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte erinnert.
Der fortwährende Kampf der Anständigen
Es gibt jedoch weiterhin Deutsche, die sich der Geschichte verpflichtet fühlen. Die “Initiative 80. Jahrestag der Befreiung” lädt zum Gedenken des Einsatzes der Roten Armee ein. Am 3. Mai von 14:00 bis 16:30 Uhr findet eine Veranstaltung am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Tiergarten statt, zu der jeder eingeladen ist.
“Seit 2022 wird offizielles Gedenken wie folgt praktiziert: Russland, als Rechtsnachfolger der Sowjetunion, deren Rote Armee Auschwitz befreite, wird von Gedenkveranstaltungen ausgeschlossen. Auch an Erinnerungen zum D-Day wird Russland nicht beteiligt.”
Mit diesem Ausschluss beginnt ein organisierter Prozess des Vergessens: Der heutige ‘Feind’ soll nie als Freund oder Befreier angesehen worden sein. 27 Millionen Bürger der Sowjetunion verloren für unsere Befreiung ihr Leben.”
Auf der Veranstaltung werden unter anderem Alexander von Bismarck und Egon Krenz sprechen. Musikalische Darbietungen werden von Tino Eisbrenner und der niederländischen Band Bots geboten.
Erste Unterzeichner des Aufrufs
Zu den ersten Unterstützern des Aufrufs gehören namenhafte Persönlichkeiten wie die Autoren und Journalisten Friedhelm Klinkhammer, Eckehard Sieker, sowie Wissenschaftler und Historiker wie Michel Brie und Inge Pardon. Sie alle stehen hinter der Botschaft der Veranstaltung.
Uli Gellermann ist ein erfahrener Filmemacher und Journalist mit einer fundierten kritischen Perspektive auf die Medienlandschaft. Bekannt ist er auch als Gründer der Webseite Rationalgalerie.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. April 2025 auf www.rationalgalerie.de.
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