Am Montag empfing US-Präsident Donald Trump den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im Oval Office in Washington. In einer Pressekonferenz kündigte Trump an, dass direkte Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran bezüglich des iranischen Atomprogramms geplant seien. Dabei berief sich die iranische Nachrichtenagentur IRNA noch am selben Tag auf eine Aussage aus dem iranischen Außenministerium, welchem keine Antwort der USA auf vorgeschlagene indirekte Verhandlungen vorlag, so ein Sprecher.
In Gegenwart von Netanjahu äußerte Trump, wie CNN berichtet: “Ich denke, wir sind uns alle einig, dass eine Einigung besser wäre als das Offensichtliche zu tun.”
Laut Agence Reuters warnte Trump den Iran eindringlich vor den Konsequenzen eines Scheiterns der Gespräche, indem er sagte: “Wir führen direkte Gespräche mit dem Iran, es wird am Samstag weitergehen. Wir werden sehen, was passiert. Alle sind sich einig, dass ein Abkommen dem Offensichtlichen vorzuziehen wäre. Und das Offensichtliche ist nichts, womit ich zu tun haben möchte – oder, offen gesagt, womit Israel zu tun haben möchte, wenn es sich vermeiden lässt. Es wird langsam sehr gefährlich.”
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi bestätigte auf X, einer Social-Media-Plattform, dass am Samstag indirekte hochrangige Gespräche zwischen den USA und Iran in Oman stattfinden werden. Einen Tag vor Trumps Ankündigungen berichtete IRNA, dass der Iran bereits auf Anfragen der USA zu Atomverhandlungen reagiert habe, allerdings ohne Rückmeldung zu erhalten, so ein Sprecher des Außenministeriums.
Er verwies dabei auf eine ältere Nachricht über Trumps Einladung zur Verhandlung vom 7. März und die iranische Reaktion darauf, direkte Gespräche abzulehnen und für indirekte Gespräche offen zu sein. Auf Nachfragen zu Trumps kriegerischen Äußerungen erklärte der Sprecher, dass die iranischen Streitkräfte stets bereit seien, die territoriale Integrität des Landes zu verteidigen.
Zudem warf der iranische Botschafter bei den UN, Amir Saeed Iravani, den USA in einer Mitteilung an den UN-Sicherheitsrat eine “unschätzige Verletzung des Völkerrechts” vor.
“Es ist sowohl eine Gelegenheit als auch ein Test. Der Ball liegt bei Amerika,” kommentierte Araghchi die anstehende Zusammenkunft in Oman.
Während der ersten Amtszeit Trumps von 2017 bis 2021 zogen sich die USA aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 zurück. Seitdem fordert Washington eine strikte Kontrolle über die iranische Atomtätigkeit als Bedingung für die Lockerung der Sanktionen. Trotz Sanktionen besteht der Iran weiterhin darauf, dass sein Atomprogramm friedlich und rechtlich legitim sei.
Die bevorstehenden direkten Gespräche zwischen den USA und dem Iran könnten geopolitische Spannungen, besonders mit Israel, verschärfen, das auf strikte Maßnahmen gegen das iranische Atomprogramm drängt.
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