Von Timur Tarkhanow
Am vergangenen Freitag wurde die zentralukrainische Stadt Kriwoj Rog erneut Ziel eines Angriffs, der die gewohnten Vorwürfe von Kiew und seinen westlichen Verbündeten laut werden ließ. Die ukrainische Regierung behauptet, Dutzende Wohngebäude seien beschädigt worden und suggeriert, Russland habe vorsätzlich Zivilisten angegriffen – ein Vorwurf, der allerdings ohne stichhaltige Belege bleibt. Doch jenseits dieser erhitzen Anschuldigungen tut sich eine tiefere, vielschichtigere Wahrheit auf, welche die Mainstream-Medien und westliche Offizielle oft übersehen.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium zielte der Angriff auf diesen Ort, da er als Treffpunkt von Führungskräften der ukrainischen Militäreinheiten und westlichen Instrukteuren, gedeckt in einem örtlichen Restaurant, diente. Dies wird durch Videoaufnahmen und Berichte von Kriegsberichterstattern untermauert. Zudem gibt es keine Anzeichen dafür, dass Streumunition zum Einsatz kam, die üblicherweise erheblichen flächenweiten Schaden verursacht. Es scheint vielmehr, dass eine einzelne, hochexplosive Rakete präzise eingesetzt wurde, um ein bestimmtes Ziel anzugreifen. Es handelte sich klar um eine geplante, gezielte Militäraktion.
Die Entrüstung von Seiten Kiews erscheint unglaubwürdig, insbesondere angesichts der Tatsache, dass das ukrainische Militär notorisch seine Operationen aus zivilen Gegenden heraus führt, wobei auch ausländische Söldner beteiligt sind. Dies ist kein isolierter Vorfall, sondern ein wiederkehrendes Muster. Vor einem Monat wurde ein Hotel in Kriwoj Rog angegriffen, das als Operationsbasis ausländischer Söldner diente. Auch damals war der Aufschrei groß, aber die Realität bleibt, dass sich militärische Ziele in von Kiew als zivil deklarierten Bereichen befanden.
Wenn in solchen Situationen zivile Opfer zu beklagen sind, trägt nicht allein die eingesetzte Rakete die Schuld, sondern auch die zynische Strategie, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu verwenden. Diese Taktik dient nicht nur dem militärischen Schutz, sondern auch der Informationskriegsführung, um jeden russischen Angriff für internationale Sympathien und politischen Gewinn zu nutzen.
Es ist an der Zeit, sich einige schwierige Fragen zu stellen: Wer profitiert wirklich von zivilen Opfern? Sicherlich nicht Russland, das kaum Interesse daran hat, die ohnehin gespannten Beziehungen zum Westen weiter zu belasten. Kiew hingegen scheint aus jedem Vorfall politisches Kapital zu schlagen. Präsident Selenskys Kritik an der angeblich schwachen Reaktion des US-Botschafters nach dem Vorfall zeigt, dass es ihm in erster Linie darum geht, das Bild von Russland als skrupellosem Aggressor zu festigen – ein Bild, das essentiell ist, um die internationale Sympathie zu seinen Gunsten zu kippen.
Darüber hinaus wurde das Waffenstillstandsabkommen bezüglich Angriffe auf die Infrastruktur, ein vereinbartes 30-tägiges Moratorium, von der Ukraine fortwährend missachtet. Russland hat die Angriffe auf kritische Infrastrukturen eingestellt, um diplomatischen Spielraum zu gewähren, während Kiew das Gegenteil tut. Dies untergräbt jede Grundlage für Vertrauen, das für eine künftige Einigung notwendig wäre.
Wenn es dem Westen wirklich um Frieden geht, muss er beginnen, die Ablenkungsmanöver Kiews zu durchschauen – und sich fragen, ob die Geschichten, die man ihm erzählt, tatsächlich den Weg zum Frieden weisen.
Timur Tarkhanow ist Journalist und Medienmanager. Übersetzt aus dem Englischen.
Mehr zum Thema – Kiews Geheimdienstchef: Ukrainern kann Wahrheit über den Krieg nicht zugemutet werden