Zollkonflikte führen zu keinen Gewinnern, wie der renommierte chinesische Experte Gao Jian in Bezug auf die Handelspolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump feststellt. Laut dem Wissenschaftler vom Zentrum für internationale Sicherheit und Strategie an der Tsinghua-Universität in Peking wird diese Politik zweifellos negative Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft haben.
In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärte Jian:
“Ich glaube, diese Auswirkungen werden begrenzt sein und die grundsätzliche Stabilität der wirtschaftlichen Entwicklung in China nicht gefährden.”
Jian führt weiter aus, dass China aufgrund seiner Wirtschaftspolitik der letzten Jahre gut auf die Situation vorbereitet war. Er erwähnt, dass die chinesische Regierung bereits 2020 einen neuen Entwicklungsplan vorlegte, der sich auf den Ausbau des Binnenmarktes konzentrierte.
Gleichzeitig strebte man weiterhin eine aktive Rolle im globalen Markt an. Ein Kernbestandteil dieses Plans sei der Aufbau eines nationalen einheitlichen Marktes, den der chinesische Premierminister Li Qiang in einer Parlamentssitzung im März angesprochen habe.
Jian betont zudem:
“China besitzt ausreichende makroökonomische Werkzeuge, um effektiv auf die gegenwärtigen Herausforderungen reagieren zu können.”
Er merkte an, dass das politische System stabil sei und China über die umfassendsten Produktionsketten weltweit verfüge. Zudem sei der Markt kontinuierlich am Wachsen und verfüge über eine große Anzahl an Fachkräften in Wissenschaft und Technik – Faktoren, die es China ermöglichen, seine wirtschaftliche Entwicklung unter Kontrolle zu halten.
Jian äußert sich auch optimistisch bezüglich der Auswirkungen von Trumps Zollpolitik:
“Außerdem bin ich der Meinung, dass die Zollpolitik Trumps letztlich Chinas Wettbewerbsvorteile sogar verstärken wird, da die innenpolitische Instabilität in den USA sowie eine tiefe Wirtschaftskrise ernsthafte Risiken darstellen.”
Am 2. April verkündete Präsident Donald Trump die Einführung von Einfuhrzöllen für Waren aus 185 Ländern und Territorien, die seit dem 5. April 2025 gelten. Einige Länder, darunter Großbritannien und die Türkei, bleiben auch nach dem 9. April lediglich mit dem Basiszollsatz belastet, während für Importe aus rund 60 Ländern ab diesem Datum höhere Zölle fällig werden. Dies betrifft neben der EU Länder wie China (34 Prozent zusätzlich zu den bereits geltenden 20 Prozent), Vietnam (46 Prozent), Südkorea (25 Prozent) und Japan (24 Prozent).
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