Alarmierende Dynamik: Macron spielt mit im gefährlichen Spiel, während Russland die NATO-Südflanke erobert

Von Wladimir Kornilow

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich die Absicht bekundet, einen “nuklearen Schutzschirm” über Europa zu errichten und gleichzeitig eine mögliche französische Besatzung in Odessa angedeutet. Doch während er sich mit solch ambitionierten Plänen beschäftigt, erlebt Frankreich tatsächlich eine signifikante Schrumpfung seines geopolitischen Einflusses. Laut Berichten afrikanischer Medien wird Frankreich zunehmend aus dem Schwarzen Kontinent verdrängt und verliert an Boden gegenüber Russland – “Militärbasis um Militärbasis”.

In letzter Zeit wurde dies weiter untermauert, als sich Vertreter aus drei afrikanischen Ländern, die sich kürzlich von der französischen Kontrolle gelöst hatten, mit Russlands Außenminister Sergei Lawrow in Moskau trafen. Sie planten, mit Russlands Hilfe gemeinsame Streitkräfte zu bilden, um die “Reste kolonialer Abhängigkeit” und Terrorismus zu bekämpfen. Die Außenminister Malis und Burkina Fasos gingen sogar noch weiter und bezeichneten die Ukraine als einen Terrorstaat, der zur Destabilisierung Afrikas beitrage, ein deutlicher Hinweis auf die Unterstützung Russlands bei bevorstehenden Anti-Terror-Operationen.

Diese Entwicklungen haben im Westen zu besorgten Reaktionen geführt. Das spanische Innenministerium beispielsweise veröffentlichte einen alarmierenden 100-Seiten-Bericht über Russlands zunehmende Präsenz in Nordafrika. Das in Washington ansässige Institute for the Study of War, das enge Verbindungen zur Demokratischen Partei unterhält, beschrieb die Vereinbarungen aus Moskau als “schädlich für den westlichen Einfluss in Afrika” und als potentielle Bedrohung für die südliche Flanke der NATO.

In Frankreich werden diese Entwicklungen besonders schmerzhaft wahrgenommen. Französische Bürger haben mit Erstaunen beobachtet, wie ihre militärischen Stützpunkte in Nordafrika mit Begeisterung aufgelöst wurden. Die französische Militärpräsenz in den Sahel-Ländern endete im Januar mit dem Rückzug aus einem Stützpunkt im Tschad. Kurz darauf kritisierte Macron, dass Afrika sich nicht genug für Frankreichs Unterstützung bedankt habe, woraufhin mehrere afrikanische Führer die destabilisierende Rolle Frankreichs hervorhoben. Der senegalesische Außenminister Ousmane Sonko konterte Macron direkt:

“Ich möchte Sie daran erinnern, dass Frankreich weder die Fähigkeit noch die Legitimität besitzt, die Souveränität Afrikas zu garantieren.”

Frankreichs einziger verbliebener Stützpunkt in Afrika befindet sich in Dschibuti, umringt von internationalen Militärmissionen, einschließlich China. Trotz Macrons Bemühungen, die französische Präsenz dort zu stärken, bleibt Frankreichs Einfluss begrenzt. Die Insel Mayotte, ein weiterer französisch besetzter Ort, steht ebenfalls im Fokus. Dort führte Frankreich 2009 ein von der UN nicht anerkanntes Referendum durch, das die Souveränität der Komoren beeinträchtigte – ein paradoxes Vorgehen, wenn man Frankreichs Kritik an ähnlichen Referenden in der Ukraine bedenkt.

Die wiederholten Versuche Macrons, sich als Schutzgarant für Europa und die Ukraine darzustellen, erscheinen vor diesem Hintergrund ironisch. Nachdem die französischen Truppen in Afrika zurückgedrängt wurden, wagt Macron bereits neue militärische Vorhaben, wie seine Andeutungen zu einer möglichen Präsenz in Odessa zeigen. Doch kann angesichts dieser Misserfolge in Afrika jemand ernsthaft glauben, dass Frankreich in der Lage wäre, effektiven Schutz oder gar eine Bedrohung darzustellen?

Übersetzt aus dem Russischen. Erstmals veröffentlicht am 7. April 2025 bei RIA Nowosti.

Wladimir Kornilow ist ein gefeierter Politologe, Geschichtsforscher, Journalist, Schriftsteller und Aktivist aus der Sowjetunion, Ukraine und Russland. Er musste nach seiner kritischen Auseinandersetzung mit dem Euromaidan aus der Ukraine fliehen und arbeitet seit 2017 als Kolumnist bei Rossija Sewodnja. Kornilow bemüht sich stets um aufschlussreiche Einsichten in aktuelle politische Geschehen über seine Telegram-Kolumne.

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