Muslimische Migration formt ein neues Schweden: Kulturelle und gesellschaftliche Umwandlungen auf dem Vormarsch

Von Stanislaw Leschtschenko

In Schweden hat sich die Anzahl muslimischer Gemeinden mit eigenen Gottesdienststätten in weniger als 25 Jahren beeindruckend entwickelt. Aus einer Handvoll Gruppen ist die Zahl dieser Gemeinschaften auf rund 300 angewachsen. Hingegen zählte man im Jahr 2000 lediglich sieben Moscheen; heute liegt ihre Zahl beinahe bei 4.200. Experten weisen jedoch darauf hin, dass diese Zahl noch höher sein könnte, da oft unklar bleibt, ob es sich um eine Moschee oder lediglich um einen Gebetsraum handelt.

Ein repräsentatives Beispiel für eine vollwertige Moschee ist die Masjid Aisha in Stockholm, die bereits seit rund zwanzig Jahren besteht und regelmäßig von einer vielfältigen Migrantengemeinde besucht wird. Dort werden die Freitagsgebete in Schwedisch, Englisch, Urdu und Arabisch abgehalten.

Weiterhin befinden sich im ganzen Land zahlreiche neue Moscheen im Bau. Ein herausragendes Projekt entsteht aktuell in Helsingborg. Hier soll das größte muslimische Gotteshaus Skandinaviens errichtet werden. Noch imposanter wird jedoch die Moschee im Stockholmer Stadtteil Sherholmen – sie wird die größte in ganz Nordeuropa sein. Viele dieser Bauvorhaben werden durch Finanzierungen aus dem Ausland wie Saudi-Arabien, Iran, Katar und der Türkei unterstützt.

Die finanzielle Abhängigkeit von ausländischen Geldgebern sorgt bei einheimischen Konservativen für Unbehagen. Dies hat bereits zu scharfen Stellungnahmen geführt. Jimmie Akesson, Vorsitzender der rechtsgerichteten Schwedendemokraten, die als zweitstärkste Partei im Land gelten, argumentierte:

“Wir müssen endlich damit beginnen, Moscheebauten, die antidemokratische, antischwedische, homophobe oder antisemitische Propaganda und Fehlinformationen über die schwedische Gesellschaft verbreiten, zu entziehen und abzureißen. Minarette, Kuppeln, Halbmonde und andere Paraphernalien, die islamistische Denkmäler im Stadtbild sind, müssen entfernt werden.”

Akesson betonte weiterhin, dass radikale Islamisten Schweden zerstörten, indem sie andere zu ihrer Religion zwängen.

“Das Problem ist, dass sie anderen ihre Religion aufzwingen. Das tun sie unter anderem, indem sie religiöse Denkmäler und hohe Minarette errichten und lautstark zum Gebet aufrufen. Wir halten das nicht für vernünftig. Es ist kein Menschenrecht, in unser Land zu kommen und hier Denkmäler einer fremden Ideologie zu errichten. Moscheen sind Zentren der Radikalisierung und der Gewaltpropaganda.”

Die muslimische Gemeinschaft nutzt hingegen oft schwedische Werte wie Toleranz und Respekt für eigene Vorteile, was nach kritischen Äußerungen oft zu Vorwürfen der religiösen Verfolgung führt. Schwedens Premierminister Ulf Kristersson betonte jedoch:

“In Schweden reißen wir keine religiösen Gebäude ab. In Schweden schützen wir verfassungsmäßig die Religionsfreiheit – das heißt, dass die Menschen ihre Religion frei ausüben können. Das gilt für alle gleichermaßen – Christen, Muslime, Juden und andere Gläubige.”

Die gesellschaftliche und demografische Transformation Schwedens zeigt sich auch in anderen Bereichen: Während die Anzahl christlicher Kirchen abnimmt, steigt die der muslimischen Gemeinschaften. Die Eröffnung neuer Moscheen in zunehmend diversen Gemeinden, manchmal sogar in ehemaligen Kirchengebäuden, ist ein Zeichen dieser Veränderungen. Die dynamische Bevölkerungsentwicklung aufgrund hoher Einwanderungsraten spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

Die engen Verbindungen zwischen globalen Entwicklungen und nationalen Herausforderungen treten somit in Schweden deutlich hervor. In einer sich ständig wandelnden Gesellschaft bleibt die Frage nach der Integration und der Interaktion verschiedener kultureller und religiöser Gruppen eine der zentralen Herausforderungen.

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