Die jüngsten Verschärfungen der US-Exportkontrollen für KI-Chips, die nach China exportiert werden, haben dem Technologiekonzern Nvidia finanzielle Einbußen in Milliardenhöhe beschert. Laut einer Mitteilung des Unternehmens musste Nvidia aufgrund erhöhter Lagerbestände und vertraglicher Abnahmeverpflichtungen eine finanzielle Belastung von 5,5 Milliarden Dollar verzeichnen.
Diese Restriktionen wurden während der Amtszeit der Trump-Regierung eingeführt. Sie betreffen hauptsächlich den H20-Chip, der vor allem in der Anwendung künstlicher Intelligenz genutzt wird. Als direkte Folge der Exportbeschränkungen sank der Aktienkurs von Nvidia im nachbörslichen Handel um etwa sechs Prozent.
Der H20-Chip, Nvidias bis dahin fortschrittlichstes Produkt für den chinesischen Markt, sollte eigentlich vom Boom in Chinas KI-Sektor profitieren. Große chinesische Tech-Firmen wie Tencent, Alibaba und ByteDance, das Mutterunternehmen von TikTok, haben aufgrund der steigenden Popularität des Start-ups DeepSeek, das sich auf kostengünstige KI-Modelle spezialisiert, ihre Bestellungen signifikant erhöht. Gerade in den ersten drei Monaten des Jahres haben diese Unternehmen H20-Chips im Wert von mindestens 16 Milliarden Dollar bestellt.
Die Diskussionen um eine mögliche Verschärfung dieser Exportbeschränkungen hatten bereits im Vorfeld für Unsicherheit gesorgt, was möglicherweise zu diesem massiven Anstieg der Bestellungen geführt hat.
Der damalige US-Präsident Donald Trump machte indes deutlich, dass er in der Handelsauseinandersetzung mit China eine unerbittliche Haltung einnimmt. “China ist nun am Zug. Sie müssen einen Deal mit uns eingehen. Wir sind nicht gezwungen, einen Deal mit ihnen zu schließen”, wurde er von seiner Sprecherin Karoline Leavitt zitiert. Weiter merkte er an, dass China, wie jedes andere Land, auf die amerikanischen Konsumenten angewiesen sei, oder um es in seinen Worten zu sagen, “sie brauchen unser Geld”. Diese Aussagen machte Leavitt während einer Pressekonferenz im Weißen Haus und betonte, sie habe zuvor mit Trump diese Position zu China besprochen.
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