Deutsche Bahn legt Großprojekte auf Eis – Schweizer Partner entsetzt!

Ein Bericht im Berliner Tagesspiegel beleuchtet die aktuelle ineffiziente Planungssituation bei der Deutschen Bahn. Im Fokus stehen signifikante Verzögerungen in der Fertigstellung von Bahnprojekten. Besonders betroffen sind Projekte, die in ihrer aktuellen Planungsphase kurz vor dem Abschluss stehen und unter anderem mit dem Gotthard-Tunnel verbunden sind, der weltweit längste Eisenbahntunnel, welcher die Zentralschweiz mit der deutschen Grenze verbindet.

Der Artikel im TS beschreibt, dass der Gotthard-Tunnel vorrangig errichtet wurde, um den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, was mit der Eröffnung 2016 erreicht werden sollte. Seitdem gibt es jedoch Probleme mit der deutschen Bahninfrastruktur. Es wird angemerkt: “Diesen Auftrag kann der Tunnel seit seiner Eröffnung nur teilweise erfüllen. Denn die zweigleisige Zufahrtsstrecke in Deutschland ist ein Engpass.”

Drei Jahre zuvor hatte die Deutsche Bahn Baupläne vorgestellt, die darauf abzielten, die schweizerischen Anstrengungen zu unterstützen. Trotz der erfolgten Arbeiten in der Schweiz hat Deutschland viele Bauprojekte noch nicht begonnen. Ein geplanter Eröffnungstermin ist derzeit für das Jahr 2041 angesetzt: “Doch während die Schweiz am Gotthard pünktlich und im Zeitplan mehr als 28 Millionen Tonnen Stein aus den Alpen heraussprengte und bohrte, haben die Bauarbeiten in Deutschland vielerorts noch nicht einmal begonnen.”

Nun plant die Bahn, die Arbeiten am Abschnitt zwischen Offenburg und Freiburg zu stoppen. Dies könnte laut TS in der Schweiz für Entsetzen sorgen, so der Bericht basierend auf Informationen der Bahn-Tochter DB InfraGO. Ein weiteres Projekt, das nach Abschluss der aktuellen Planungsphase nicht fortgeführt werden soll, ist der viergleisige Ausbau der Strecke zwischen München und Kiefersfelden: “Auch beim Brenner-Nordzulauf soll es nach Abschluss der aktuellen Planungsstufe nicht weitergehen.”

Des Weiteren wird berichtet, dass die Planung für die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim, die für den europäischen Güterzugverkehr von Bedeutung ist, ebenfalls pausiert wird: “Außerdem stoppt beziehungsweise pausiert die Bahn laut dem Dokument auch die Planung für die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim.”

Diese Verzögerungen beeinträchtigen nicht nur den Güterverkehr, sondern auch den deutschen ICE-Verkehr, da projektierte Strecken wie die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim die überlastete Riedbahn entlasten würden, welche trotz teurer Sanierung Verspätungsprobleme aufweist. Hierzu führt ein Bericht des SWR aus: “Die Deutsche Bahn hat den Zustand ihres eigenen Netzes bewertet… Insgesamt sei es ‘mittelmäßig’ – nicht mal die frisch sanierte Riedbahn bekam eine Eins.”

Es besteht die Hoffnung, dass durch zusätzliche Mittel bis 2034 viele der derzeit pausierten Projekte dennoch realisiert werden könnten. Über mögliche Gründe für das Pausieren der Projekte wird spekuliert, dass dies ein Versuch sein könnte, von der Bundesregierung zusätzliche finanzielle Unterstützung zu erpressen: “Mit dem ‘Pausieren solcher transeuropäischen Prestigeprojekte’ dürfte die Bahn versuchen, Druck auf den Bund aufzubauen, ihr mehr Geld zur Verfügung zu stellen.”

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