Am Mittwoch teilte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz mit, dass israelische Truppen auf unbestimmte Zeit in den sogenannten Sicherheitszonen im Gazastreifen, Libanon und Syrien verbleiben werden. Dies könnte die laufenden Verhandlungen mit der Hamas über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln weiter komplizieren.
Seitdem Israel den Waffenstillstand letzten Monat aufgekündigt hat, haben die israelischen Streitkräfte mehr als die Hälfte des Gazastreifens übernommen. Dies dient dem Ziel, Druck auf die militante Hamas auszuüben, damit diese die in ihrer Gewalt befindlichen Geiseln freilässt. Laut Angaben der Vereinten Nationen befinden sich mittlerweile mehr als zwei Drittel des Gazastreifens, der auch für humanitäre Hilfe abgeriegelt ist, unter israelischer Kontrolle oder sind als Sperrzonen ausgewiesen.
Zudem hat sich Israel geweigert, aus bestimmten Gebieten im Libanon abzuziehen, obwohl letztes Jahr ein Waffenstillstand mit der militanten Hisbollah-Gruppe vereinbart wurde. Ferner hat Israel eine Pufferzone im Süden Syriens errichtet, nachdem Islamisten den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Dezember gestürzt hatten.
Israel hat nicht nur Ostjerusalem, sondern auch die Golanhöhen, die es von Syrien erobert hatte, offiziell annektiert. Das Westjordanland, in dem rund drei Millionen Palästinenser leben, bleibt seit über einem halben Jahrhundert unter israelischer Besetzung, und es wurden dort Siedlungen errichtet, in denen heute mehr als 500.000 jüdische Siedler leben.
Nachdem die Rebellen im Dezember Assad stürzten, dehnten die israelischen Streitkräfte ihre Kontrollzone von den Golanhöhen aus weiter in Richtung einer Pufferzone aus, die nach dem Krieg im Jahr 1973 eingerichtet worden war. Dies führte vergangenen Monat zu Konflikten mit den dort ansässigen Dorfbewohnern.
Die US-Regierung hat sich bisher nicht zu den Äußerungen von Katz geäußert. Allerdings hat die Trump-Administration ihre volle Unterstützung für Israels Maßnahmen im Gazastreifen bekundet, einschließlich der Entscheidung, den Waffenstillstand aufzukündigen und die Militäroperationen mit intensiven Bombardements fortzusetzen. Dies hat Hunderte von Todesopfern gefordert und das Gebiet von jeglicher Versorgung mit Lebensmitteln, Treibstoff und anderen Gütern abgeschnitten.
Mehr zum Thema – Erstes Treffen zwischen dem Premierminister des Libanon und Syriens neuem Machthaber Ahmed al-Sharaa.