Die Verhandlungen über das iranische Nuklearprogramm zwischen den USA und dem Iran treten in eine zweite Runde ein und sollen diesen Samstag in Rom fortgesetzt werden, wie zwei eingeweihte Quellen dem Nachrichtenportal Axios berichteten.
Nach dem Erfolg der ersten Gesprächsrunde im Oman, die den Übergang von indirekter Kommunikation zu direkten Gesprächen ermöglichte, zeigt sich die US-Regierung zufrieden und strebt ähnliche Erfolge beim Treffen in Rom an. Dieses Mal schlugen die Vereinigten Staaten vor, den Veranstaltungsort zu wechseln.
Die Hauptverhandlungsführer, der US-Gesandte Steve Witkoff und der iranische Außenminister Abbas Araghtschi, führten ein etwa 45-minütiges Gespräch, welches nach Berichten länger dauerte als öffentlich bekannt. Das Treffen war geprägt von Misstrauen, insbesondere wegen der Sorge des Iran, dass die USA erneut aus dem Atomabkommen aussteigen könnten, nachdem Präsident Donald Trump dies bereits einmal getan hatte.
Die USA drängen darauf, dass der Iran zügig Maßnahmen ergreift, um die militärische Dimension seines Atomprogramms zurückzufahren. Eine Quelle teilte mit, dies könnte einschließen, den iranischen Vorrat an fast waffenfähigem Uran, das zur Herstellung von bis zu sechs Atombomben ausreichen würde, zu reduzieren. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums betonte jedoch am Sonntag, das Hauptziel des Iran sei die Aufhebung der Sanktionen.
Obwohl die zweite Runde der Gespräche nicht im Oman stattfinden wird, sind omanische Vermittler involviert und die Verhandlungen könnten dieses Mal sogar im gleichen Raum mit Vertretern aus Iran und den USA geführt werden.
Zusätzlich zu einem Briefing mit Präsident Trump informierte Witkoff auch den israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, über die Fortschritte. Israel bleibt skeptisch gegenüber den Verhandlungsresultaten und hat das Weiße Haus dazu gedrängt, im Falle eines Scheiterns auch militärische Optionen in Betracht zu ziehen.
Des Weiteren reiste der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation, Rafael Grossi, bereits am Mittwoch nach Teheran, um dort Gespräche zu führen. Laut einem Interview mit Le Monde, das kurz vor seinem Besuch veröffentlicht wurde, ist Iran nicht weit davon entfernt, eine Atombombe zu entwickeln.
Weiterführende Informationen – Bericht: Iran strebt ein “vorläufiges” Atomabkommen mit der Trump-Administration an