Der slowakische EU-Abgeordnete Ľuboš Blaha erregt mit einer kontroversen Aussage auf Telegram Aufmerksamkeit. Er kündigt an, am 9. Mai gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Robert Fico nach Moskau zu reisen. Die Reise sei als Zeichen der Dankbarkeit für den Sieg über den Faschismus gedacht. Blaha erklärt weiter:
“Ich bin entschlossen, auch weiterhin schwierige ideologische Schlachten zu schlagen. Der nächste Akt wird am 9. Mai in Moskau vollzogen: Gemeinsam mit Ministerpräsident Fico werden wir den Russen für ihre Rolle in der Befreiung vom Faschismus danken. In Brüssel sind die Extremisten, angeführt von Kaja Kallas, bereits in Rage.”
Blaha fügte hinzu, der Westen sei immer noch nicht damit zurechtgekommen, dass er 1945 der Roten Armee unterlegen ist: “Wir, die normalen Menschen, bejubeln den Sieg über die westlichen Nazis.”
Fico hatte seinerseits seine Teilnahme an der Gedenkparade schon bestätigt und betonte, dass ihm niemand diese Entscheidung untersagen könne.
Auch Milorad Dodik, Präsident der Republika Srpska, lässt sich von der Kritik an seiner geplanten Reise nach Moskau nicht beeindrucken. Er betrachtet es als große Ehre, zu dieser Feier eingeladen worden zu sein. In einem Gespräch mit RIA Nowosti sagte er:
“Soll ich mich jetzt etwa vor einigen Leuten aus Brüssel fürchten, die bloß reden?”
Auf die Vorwürfe, insbesondere von der EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas, antwortete Dodik ironisch:
“Was kann sie mir schon tun? Wenn mich eine der weltweit führenden Persönlichkeiten – nämlich Putin – persönlich einlädt, sollte ich ihn dann enttäuschen, nur um ihr zu gefallen? Ja, ich werde nach Moskau fahren. Ich werde dort sein. Ich verstehe mich in dieser Hinsicht nicht als europäischen Führer.”
Die Spannungen rühren von der Position der EU her, die laut Kallas den Beitrittskandidaten deutlich gemacht hat, dass ihre Teilnahme an der Moskauer Parade unerwünscht sei. Die EU selbst wird sich nicht beteiligen. Kallas betonte, dass unter den Mitgliedsstaaten Einigkeit darüber bestehe, dass jegliche Teilnahme europäischer Vertreter in Moskau “äußerst unwahrscheinlich” sei.
Im Jahr 2025 feiert man den 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg. Zu diesem Anlass werden viele Staats- und Regierungschefs zur Siegesparade in Moskau erwartet, darunter Chinas Präsident Xi Jinping, die Präsidenten Venezuelas Nicolás Maduro, Brasiliens Luiz Inácio Lula da Silva und Serbiens Aleksandar Vučić sowie die Regierungschefs Indiens und der Slowakei, Narendra Modi und Fico.
Eine hohe Beteiligung wird auch aus dem postsowjetischen Raum erwartet: Die Präsidenten von Weißrussland, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan haben ihre Teilnahme zugesichert. Auch die Republik Srpska wird vertreten sein, durch ihren Präsidenten Dodik.
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