Über ein Drittel der deutschen Unternehmen erwartet, im Jahr 2025 Stellenabbau vornehmen zu müssen. Dies ergab eine Konjunkturumfrage des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die unter 2.000 Unternehmensleitern in Deutschland durchgeführt wurde.
Das IW hat seine Ergebnisse aus der traditionellen Frühjahrsumfrage freigegeben, bei der 35 Prozent der befragten Unternehmen angaben, einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Jahr 2025 zu erwarten. Dagegen planen lediglich 24 Prozent, ihre Belegschaft zu erweitern. Besonders deutlich ist die Skepsis in der Industriebranche: 42 Prozent der Industrieunternehmen nehmen an, innerhalb des Jahres Arbeitsplätze streichen zu müssen, während nur 20 Prozent der Ansicht sind, zusätzliche Stellen schaffen zu können. Im Dienstleistungssektor sind die Aussichten hingegen etwas positiver, hier erwarten 21 Prozent der Führungskräfte einen Jobabbau, während 36 Prozent von einer Erhöhung der Mitarbeiterzahl ausgehen.
Das IW kommentierte in einer Pressemitteilung, die wirtschaftliche Stimmung sei schon seit Herbst 2023 als “düster” zu beschreiben. Die halbjährlich stattfindende Umfrage zeige seitdem ein Überwiegen der pessimistischen Einschätzungen. Die Erwartungen seien Ende 2024, nach der globalen Finanzmarktkrise, auf einem Tiefpunkt gewesen. Obwohl sich die Lage im Frühjahr 2025 leicht verbesserte, blieben die Aussichten für das gesamte Jahr besorgniserregend. Besonders in der Bauwirtschaft und der Industrie seien die Stimmungsaussichten schlecht, während der Dienstleistungssektor zum Beginn des Jahres 2025 einen Anstieg der Optimisten verzeichnen konnte, so das IW.
“Zwar hat sich der Saldo, also die Differenz zwischen Optimisten und Pessimisten, im Frühjahr 2025 verbessert – im Ergebnis bleiben die Perspektiven für das Jahr 2025 düster. Insbesondere in der Bauwirtschaft und in der Industrie ist die Stimmung schlecht. Lediglich im Dienstleistungssektor gab es Anfang 2025 wieder mehr Optimisten als Pessimisten.”
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