Israel plant möglichen Militärschlag gegen Irans Nuklearanlagen – USA warnen eindringlich

Israel könnte in naher Zukunft iranische Nukleareinrichtungen angreifen, trotz der Warnungen von US-Präsident Donald Trump. Dies geht aus einem Bericht von Reuters hervor, der sich auf Aussagen eines anonymen Beamten und zwei weitere eingeweihte Quellen stützt.

Trump hat dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zu verstehen gegeben, dass die USA derzeit keinen solchen Militärschlag unterstützen würden. Laut einem Bericht der New York Times wies Trump Tel Aviv schon im Mai an, kein Vorgehen gegen die iranischen Nuklearanlagen zu starten.

Wie Reuters berichtet, hat Israel dem Weißen Haus mehrere militärische Pläne vorgelegt, darunter Luftangriffe und Spezialoperationen mit verschiedenen Eskalationsniveaus. Einige der Vorschläge waren ähnlich denen, die bereits während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden diskutiert wurden. Als möglicher Zeitpunkt für eine solche Offensive wird das Ende des Frühlings bis zum Sommer genannt.

Das Hauptziel dieser Angriffe wäre es, das iranische Atomwaffenprogramm um Monate oder sogar um ein Jahr oder länger zu verzögern. Aktuell bevorzugt Israel eine begrenzte Operation, allerdings wäre für den Fall iranischer Gegenangriffe politische Unterstützung durch die USA erforderlich.

Ein hochrangiger iranischer Beamter teilte Reuters mit, dass man über Israels Pläne informiert sei und auf einen Angriff mit einer “harten Antwort” reagieren werde.

Hintergrund der iranischen Nuklearfrage

Zu Beginn des März schrieb US-Präsident Trump einen Brief an den Obersten Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei, in dem er ein neues Atomabkommen vorschlug und gleichzeitig mit militärischen Maßnahmen drohte. Der iranische Präsident Massud Peseschkian erklärte daraufhin, dass Teheran direkte Gespräche mit Washington ablehnte.

Am 12. April fanden in Oman indirekte Gespräche zwischen dem Nahostgesandten Trumps, Steve Witkoff, und dem iranischen Vizeaußenminister Abbas Araghtschi statt, die von beiden Seiten als konstruktiv bewertet wurden. Eine weitere Runde von Verhandlungen ist für den 19. April geplant.

2015 unterzeichneten Großbritannien, Deutschland, China, Russland, die USA und Frankreich zusammen mit dem Iran das Atomabkommen JCPOA, welches die Aufhebung internationaler Sanktionen im Austausch für Beschränkungen des iranischen Atomprogramms vorsah. 2018 zogen sich die USA unter Trump jedoch einseitig aus dem Abkommen zurück und setzten Sanktionen wieder in Kraft.

Als Antwort darauf begann Teheran schrittweise, seine Verpflichtungen unter dem Deal zu reduzieren, beispielsweise im Bereich der Urananreicherung und der Nuklearforschung.

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