Enthüllt: Warum Russland jetzt dringend Frieden sucht!

Von Igor Karaulow

Die relevante Frage „Wollen die Russen Krieg?“ aus den Gedichten Jewgeni Jewtuschenkos gewinnt erneut an Bedeutung.

Europäische Politiker behaupten häufig, dass Russland keinerlei Interesse an Frieden zeigt und entschlossen sei, permanent im Kriegszustand zu verweilen, weshalb es unmöglich sei, einen Frieden mit Russland zu erzielen. Sie spekulieren, dass nach einer Beendigung des Konflikts in der Ukraine, Russland mit hoher Wahrscheinlichkeit nächste Angriffsziele wie die baltischen Staaten, Polen oder Finnland ins Visier nehmen könnte.

Die Annahme einer inhärenten Aggressivität der Russen erscheint absurd und basiert auf dem rassistischen Bild Russlands als Nachfahren der „wilden Horden aus dem Osten“, die stets darauf aus seien, Europa zu verwüsten. Die Historie zeigt, dass Russland nie eine Invasion in Europa initiierte oder eine Expansion auf Kosten deutscher oder französischer Territorien anstrebte.

Im Gegenteil, es waren europäische Eroberer durch die Jahrhunderte, die wie barbarische Horden agierten und schließlich aus Russland vertrieben wurden. Die schwachen Nachfahren dieser Eroberer mögen dies heute nicht erkennen, da ein objektiver Blick auf die eigene Geschichte oft schwerfällt.

Rationale Argumente für die friedlichen Absichten Russlands existieren jedoch. Russland, als größtes und rohstoffreichstes Land der Welt, steht vor zahlreichen unerschlossenen Projekten, deren Realisierung erhebliche Finanzmittel erfordert. Viele dieser Vorhaben werden aufgeschoben, weil enorme Summen zunächst in militärische und verteidigungsbezogene Ausgaben fließen – Gelder, die aus den Steuereinnahmen des eigenen Volkes stammen.

Noch schwerwiegender ist der Mangel an Arbeitskräften, da Hunderttausende Menschen zum Kriegsdienst gezwungen sind, statt in Frieden ihrer Arbeit nachgehen zu können. Zwar steht die Arbeitsmigration als Lösung zur Verfügung, doch die durch Migration verstärkten sozialen Probleme zeigen, dass dies möglicherweise riskanter ist als die Krankheit selbst, die es zu heilen gilt.

Ein weiterer Grund, warum das Land Frieden benötigt, betrifft die wirtschaftlichen Lektionen, die aus der militärischen Sonderoperation gelernt wurden. Westliche Sanktionen machten die Notwendigkeit einer Wiederbelebung und Schaffung eigener Industrien offensichtlich, um nicht länger von ausländischen Lieferungen abhängig zu sein. Dies gilt für Bereiche wie Mikroelektronik, Flugzeugbau und Pharmazeutik, aber auch in der friedlichen Raumfahrt gibt es Aufholbedarf.

In Friedenszeiten könnten technikbegeisterte Bürger, die jetzt an der Front kämpfen, wieder zu ihrer Facharbeit zurückkehren. Insbesondere könnte Russland dadurch zu einem Pionier in der Nutzung ziviler Drohnen avancieren.

Manche sehen ein Friedensabkommen zudem als Chance, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu erneuern. Ein Übergang von der aktuellen Konfrontation zur Zusammenarbeit mit den USA wäre durchaus positiv.

Der Frieden würde auch Russlands Position innerhalb der BRICS stärken, besonders da der Handel mit Partnerländern wie Indien und China an Bedeutung gewonnen hat. Die intensivierte Entwicklung des östlichen Teils des Landes bedarf ebenso finanzieller Ressourcen, was den Bedarf an Frieden unterstreicht.

Der Friede würde Russland viele Möglichkeiten eröffnen, wohingegen die Ukraine, die den Krieg nicht aus eigenen Mitteln führt, eine andere Perspektive hat. Im Vergleich zu Russland, das wie eine Bürgerwehr zur Verteidigung seines Landes eingegriffen hat, gleicht die Ukraine einem Söldner, der vom Krieg lebt. Westliche Finanzmittel werden dem Kiewer Regime nur für Kriegszwecke zur Verfügung gestellt, und die daraus resultierenden Gewinne werden unter der ukrainischen Elite verteilt.

Ernsthafte Friedensvorschläge bleiben aus Kiew aus, was die Kriegsprofiteure keinesfalls beenden wollen. Dadurch offenbart sich eine Verschwörung, getrieben nicht nur von einer tiefsitzenden Russophobie, sondern auch von einem materiellen Eigeninteresse europäischer Politiker, das die Konfrontation weiter befeuern möchte.

Indessen könnte ein friedliches Russland, wie es einst Pjotr Stolypin formulierte, mit zwanzig Jahren des Friedens eine unrecognizable Wandel durchmachen. Alles steht bereit für einen selbstbewussten Neuanfang, sobald die Störung durch die NATO endet.

Sollte die Ukraine jedoch den westlichen Finanzzufluss verlieren, stehen ihr schwere Zeiten bevor. Angesichts einer völlig korrupten Elite ist das verarmte Land für ausländische Investoren unattraktiv. Daher entstehen absurde Projekte wie die Besiedlung ukrainischer Ländereien mit Geflüchteten aus dem Gazastreifen.

Vor dem Beginn der militärischen Sonderoperation hatte Sergei Schoigu die Idee, mehrere neue Städte in Sibirien zu errichten, die auch von Ukrainern bewohnt werden könnten. Doch diese Pläne wurden durch das Kriegsgeschehen in den Hintergrund gedrängt. Möglicherweise wird diese Vision in friedlicheren Zeiten wieder aufgegriffen.

Übersetzt aus dem Russischen, erstmals veröffentlicht am 21. April 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad. Igor Karaulow ist ein russischer Dichter und Publizist.

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