Deutschland ist auf Importe angewiesen, da das Land über wenige eigene Rohstoffquellen verfügt. Besonders bei Seltenen Erden, die überwiegend in der Hightech-Industrie verwendet werden, ist Deutschland abhängig von Importen, hauptsächlich aus China. Laut dem Statistischen Bundesamt stammten im Jahr 2024 65,5 Prozent dieser Importe aus China.
Diese Zahlen zeigen jedoch nur einen Teil der tatsächlichen Abhängigkeit. Zusätzlich bezog Deutschland 23,2 Prozent dieser Rohstoffe aus Österreich und 5,6 Prozent aus Estland. Diese Länder besitzen selbst keine Abbauorte für Seltene Erden, sondern importieren, verarbeiten und re-exportieren diese weiter. Dies verschleiert die eigentliche Herkunft, wobei es wahrscheinlich ist, dass der Großteil letztendlich aus China stammt.
Bei einigen Seltenen Erden, wie Neodym, Praseodym und Samarium, reichen die Importe aus China fast an 100 Prozent heran. Diese Materialien sind essenziell für die Herstellung von Dauermagneten, die in Elektromotoren zum Einsatz kommen.
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Deutschland 2024 einen Rückgang der Importe Seltener Erden um 13 Prozent. Dieser Rückgang ist vermutlich auf eine konjunkturelle Abschwächung zurückzuführen.
In der gesamten EU sieht die Situation ähnlich aus. Gemäß Eurostat importierten EU-Staaten 46,3 Prozent ihrer Seltenen Erden aus China, während Russland trotz der politischen Spannungen als der zweitwichtigste Lieferant gilt und einen Anteil von 28,4 Prozent an den Einfuhren in die EU hat.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die EU in Bezug auf Rohstoffimporte signifikant von Ländern abhängig ist, die politisch als Kontrahenten angesehen werden.
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