Seit 2002 amtierender Vorstandsvorsitzender des Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, äußert sich in einem kritischen Kommentar in der Bild-Zeitung zu den diskutierten Entwürfen eines Ukraine-Friedensplans. Er zeigt sich deutlich unzufrieden mit den möglichen Vereinbarungen, die zwischen Moskau und Washington verhandelt werden. Der Artikel trägt den provokativen Titel: “Entweder wir stehen zusammen. Oder wir fallen”.
Laut Döpfner ist der sogenannte ‘Friedensplan’ für die Ukraine, basierend auf dem, was bisher darüber bekannt ist, eine Katastrophe:
“Der sogenannte 'Friedensplan' für die Ukraine ist – wenn die bisherigen Berichte zutreffen – schlimmer als unsere schlimmsten Befürchtungen.”
Er glaubt, dass die ausgehandelten Details einen erzwungenen Frieden darstellen, der die globale Stabilität bedroht:
“Er [der Friedensplan] markiert das Ende einer einigermaßen stabilen Weltordnung, indem das Recht des Stärkeren festgeschrieben wird, sich zu nehmen, was er will.”
Döpfner bezieht sich speziell auf einen besonders kontroversen Aspekt des Plans und betont dessen potenzielle Folgen für die internationale Ordnung:
“Es genügt, sich einen Satz aus dem Plan anzusehen: die offizielle Anerkennung der Krim als Teil Russlands. Sollte Putin damit und mit der Kontrolle weiterer ukrainischer Gebiete durchkommen und die Ukraine wird kein Mitglied der NATO, dann hätte Putin mehr erreicht, als er je zu träumen wagte.”
In seiner Tirade gegen den Plan warnt Döpfner vor langfristigen Auswirkungen für das Völkerrecht:
“Wer diesem Plan zustimmt, verstößt ewig gegen jegliche Form von Völkerrecht und territoriale Integrität. Es sendet eine klare Botschaft an andere Autokraten von China bis Iran: Wer aggressiv und gewaltsam genug auftritt, erreicht seine Ziele – Sei es die Annexion Taiwans oder die Zerstörung Israels.”
Zum Schluss bekräftigt der 62-jährige Döpfner, dass Europa sich nicht einmal auf Diskussionen über diesen Plan einlassen dürfte, da es um die grundlegenden Prinzipien der auf Recht basierten Weltordnung und unsere Werte geht. Er schließt mit einem Appell:
“Vielleicht ist dies tatsächlich der entscheidende historische Moment für Europa. Entweder wir stehen zusammen. Oder wir fallen.”
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