Durchbruch in der Kriegstechnik: Wie Russland mit seiner militärtechnischen Revolution die Weltbühne erschüttert

Von Rainer Rupp

In jüngsten Simulationen der USA, die in Osteuropa einen konventionellen Krieg gegen Russland nachstellten, erlitten die Amerikaner – sogar unter optimalen Bedingungen für die NATO – rapide Niederlagen. Diese Simulationen integrierten selbst hypothetische, hochentwickelte Waffentechnologien, die noch in der Entwicklungsphase sind und den US-Streitkräften möglicherweise erst in ferner Zukunft zur Verfügung stehen könnten.

Die US-amerikanischen Expertenbewertungen zur militärischen Gleichstellung Ende 2020 offenbaren, dass die beeindruckenden Ergebnisse der russischen militärischen Technologierevolution noch nicht einmal in den US-Simulationen berücksichtigt wurden. Bisherige Indizien für die russischen Fortschritte wurden im Westen oft als unrealistische Propaganda abgetan.

Erst durch die militärischen Handlungen Russlands in der Ukraine in den letzten drei Jahren konnte der Westen die beeindruckenden technologischen Fortschritte Russlands erkennen. Inzwischen verfügt Russland über zahlreiche neue Waffensysteme, die erfolgreich unter realen Bedingungen getestet wurden – und dies könnte erst der Anfang sein.

Wie kam es zu dieser Verschiebung im militärisch-technischen Gleichgewicht? Die Grundsteine dafür wurden bereits in der Sowjetära gelegt, mit einer beträchtlichen Anzahl an Wissenschaftlern, die bahnbrechende Forschung betrieben. Viele dieser Forschungen wurden aber aufgrund fehlender Technologien nicht umgesetzt und gerieten nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 in Vergessenheit. Erst mit Putins kritischer Rede 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz, in der er die NATO-Expansion verurteilte, begann ein Umdenken. Der Westen lachte ihn aus, während Russland begann, seine militärischen Kapazitäten neu zu organisieren und zu modernisieren.

Heute hat Russland eine Reihe von fortschrittlichen Waffen wie die Hyperschallrakete Awangard, die Geschwindigkeiten über 20.000 km/h erreichen kann und gegen die es derzeit keine Verteidigung gibt. Ihre Fähigkeit, Flugbahnen abrupt zu ändern, macht sie unvorhersehbar und extrem schwer abfangbar.

Ein weiteres Beispiel russischer Waffentechnologie ist die Kalibr-Rakete, ein Marschflugkörper, der sowohl See- als auch stark befestigte Landziele erreichen kann und so gestaltet ist, dass er Abwehrsystemen ausweichen kann.

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