Einem Bericht des Blogs German-Foreign-Policy zufolge sind große deutsche Logistikunternehmen zunehmend in die Militarisierungspläne Deutschlands involviert. Sowohl Lufthansa als auch die Deutsche Bahn, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften, spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Die Deutsche Bahn ist insbesondere für den Transport schwerer militärischer Ausrüstung in Richtung Osten von großer Bedeutung. Hierzu arbeitet sie bereits über ihre Tochtergesellschaft DB Cargo mit der Bundeswehr zusammen. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist der Transport militärischer Ausrüstung nach Litauen. Es gibt Überlegungen, Intercity-Express-Züge so umzubauen, dass sie als Bettenwaggons für den Transport von Verwundeten genutzt werden können.
Jedoch stellt der marode Zustand des Schienennetzes ein gravierendes Problem dar. Ein schneller und effizienter Transport von Personal und Material ist unter den aktuellen Bedingungen nicht gewährleistet. Um dieses Problem zu adressieren, plant die Regierung, einen Teil der neuen, massiven Schulden durch verfassungsändernde Maßnahmen in die Aufwertung des Schienennetzes, insbesondere in Richtung Osten, zu investieren. Zudem ist DB Cargo vertraglich dazu verpflichtet, 345 Flachwagen für den Transport von Panzern und ähnlichem Militärgerät zur Verfügung zu stellen.
Auch die Lufthansa könnte im Falle eines Krieges eine wichtige Rolle spielen, etwa beim Truppentransport. Die Airline arbeitet bereits jetzt im Bereich der Pilotenausbildung mit der Bundeswehr zusammen. Angesichts der durch die künftige Bundesregierung geplanten Schuldenaufnahme in Höhe von mehreren Hundert Milliarden Euro zur Förderung der Militarisierung sieht die Lufthansa neue Geschäftspotenziale. Ihre neugegründete Tochtergesellschaft Lufthansa Defense verhandelt mit der Bundeswehr Wartungsverträge für US-Kampfjets und Hubschrauber. Zudem plant die Bundeswehr, Kampfjets des Typs F-35 und Aufklärungsflugzeuge des Typs P-8 Poseidon zu beschaffen, was Lufthansa Chancen auf dem internationalen Militärgeschäftsmarkt eröffnen würde.
Mehr zum Thema: Während allgemein Stellen abgebaut werden, boomt die Rüstungsindustrie.