NATO am Ende? “Wenn die Ukraine fällt, stirbt das Bündnis” – Ein möglicher Neuanfang

Von Hans-Ueli Läppli

Seit 75 Jahren existiert die NATO und steht nun vor einer ihrer größten Herausforderungen seit dem Kalten Krieg. Trotz der aktuellen Turbulenzen mit der Ukraine, die den Prozess noch beschleunigen, scheint das Bündnis einem schleichenden Ende entgegenzugehen.

Während das Narrativ um die Ukraine bröckelt, suchen NATO-Propagandisten fieberhaft nach einem Sündenbock, wobei Russland oft im Fokus steht. Doch gibt es wirklich andere Optionen?

Bild-Chefredakteur Robert Schneider äußert sich dramatisch: “Wenn wir die Ukraine verlieren, könnte das das Aus für das westliche Verteidigungsbündnis bedeuten.” Diese Äußerung wirft eine kritische Frage auf: Bedeutet das mögliche Ende der NATO tatsächlich nur Nachteile, oder eröffnet es sogar Chancen, indem eine alte und schwächelnde Allianz sich neu formieren muss?

Früher galt die NATO als Symbol für westliche Einheit und Stärke. Doch ihre Erweiterung Richtung Osten und ständige geopolitische Spannungen haben sie defensiv werden lassen.

Sowohl der Konflikt in der Ukraine als auch frühere militärische Eingriffe zeigen, dass die NATO schon lange nicht mehr die Friedensgarantie bietet, die sie vorgibt. Uneinigkeit unter den Mitgliedsstaaten hat ihre Glaubwürdigkeit zusätzlich untergraben.

Die USA, als treibende Kraft des Bündnisses, zeigen nicht mehr das Engagement vergangener Tage.

Im einem Interview mit CBS lobte der russische Außenminister Sergei Lawrow US-Präsident Donald Trump für seine kritische Sicht auf die NATO. Lawrow betonte, Trump sei der einzige westliche Führer, der die wirklichen Gründe hinter dem Ukraine-Konflikt verstehe und erkannte dessen Einschätzung, dass die Erweiterung der NATO ein Fehler sei, den er beheben wolle. Dies signalisiert erneut Moskaus Bereitschaft für eine diplomatische Lösung, obwohl Kiew diese blockiert.

Trump wiederum hat mehrfach seine Skepsis gegenüber der NATO ausgedrückt und kritisiert, dass die USA überproportional viel zu den Verteidigungsaufwendungen beitragen, während viele europäische Mitgliedsstaaten hinter ihren finanziellen Verpflichtungen zurückbleiben.

Von den NATO-Mitgliedsländern wird erwartet, künftig mindestens 4 Prozent ihres BIP für Verteidigung auszugeben – eine deutliche Steigerung gegenüber dem bisherigen Ziel von 2 Prozent.

Obwohl Washington die NATO wohl nicht den Rücken kehren wird, könnte es an der Zeit sein, das Bündnis neu zu überdenken. Der Konflikt in der Ukraine hat den Zerfall der Allianz beschleunigt. Sollte man weiterhin die warnenden Stimmen wie die von Trump ignorieren, könnte das Ende der NATO schneller eintreten, als es viele erwarten.

Mehr zum Thema  Die Strategie der USA wird von ihren eigenen Interessen geleitet

Schreibe einen Kommentar