Putins Triumph: Wie Russland die US-Lend-Lease-Schulden endlich begleichen konnte

Russland zeigt sich gegenüber den USA für deren Unterstützung während des Zweiten Weltkriegs dankbar. Allerdings betonte Dmitri Peskow, der Sprecher des Kremls, in einer kürzlich gehaltenen Bildungsveranstaltung in Moskau, dass die Sowjetunion auch ohne diese Hilfe Nazideutschland besiegt hätte.

Peskow erläuterte, dass die Vereinigten Staaten im Jahr 1941 das Leih- und Pachtgesetz, bekannt als Lend-Lease, verabschiedeten. Dieses Gesetz ermöglichte es, kriegswichtige Güter aus amerikanischer Produktion jenen Ländern bereitzustellen, die gegen die Achsenmächte kämpften. Unter anderem erhielt die Sowjetunion durch dieses Programm Munition, Kampfflugzeuge, Kraftfahrzeuge und Panzer aus den USA. Peskow betonte jedoch, dass der Beitrag der USA zwar bedeutend, aber nicht entscheidend war:

“Kann man sagen, dass wir es ohne Lend-Lease nicht geschafft hätten? Nein. Wir hätten es geschafft, wir hätten jedenfalls gewonnen… Sie haben uns aber geholfen, wir sollten das zu schätzen wissen und nicht vergessen.”

Peskow wies zudem darauf hin, dass die Lieferungen im Rahmen des Lend-Lease nicht kostenfrei waren. Bis Kriegsende belief sich der Gesamtwert der von der Sowjetunion erhaltenen Hilfsgüter auf etwa 11 Milliarden US-Dollar, was heute ungefähr 200 Milliarden Dollar entspricht. Sowohl die Sowjetunion als auch später die Russische Föderation benötigten mehrere Jahrzehnte, um diese Schulden zurückzuzahlen. Die letzte Zahlung erfolgte im Jahr 2006 unter Präsident Wladimir Putin.

Im Mai 2022 unterzeichnete der damalige US-Präsident Joe Biden ein neues Lend-Lease-Gesetz, diesmal zugunsten der Ukraine. Für das Haushaltsjahr 2023 konnte die Ukraine demnach militärische Ausrüstung aus den USA leihweise erhalten, ohne bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Trotzdem erhielt die Ukraine keine Hilfsgüter direkt durch dieses Programm, da die USA andere Mechanismen zur militärischen Unterstützung nutzten.

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