In den letzten vier Jahren haben die Preise für Lebensmittel in Deutschland teilweise massiv zugenommen. Dies stellt besonders für Haushalte mit niedrigeren Einkommen eine erhebliche Belastung dar, da sie einen größeren Anteil ihres Einkommens für den täglichen Bedarf aufwenden müssen als wohlhabendere Haushalte.
Diese Preissteigerungen sind durch offizielle Daten belegt. Zum Beispiel hat sich der Preis für Olivenöl nahezu verdoppelt, mit einem Anstieg von 98,6 Prozent. Zucker verteuerte sich um mehr als 70 Prozent, Weizenmehl um 57 Prozent und Reis um 37,6 Prozent, wie aus dem Verbraucherpreisindex hervorgeht.
Obwohl die Inflationsrate bei 2,1 Prozent liegt und fast das Ziel von 2 Prozent der Europäischen Zentralbank (EZB) erreicht, bei dem Preisstabilität angenommen wird, ist dieser Wert auf fallende Energiepreise zurückzuführen. Insbesondere der Ölpreis ist infolge geopolitischer Unsicherheiten durch Handelskonflikte stark gefallen. Lebensmittelpreise jedoch sind mit einem Anstieg von 2,8 Prozent überproportional gestiegen.
Obwohl die Preisexplosion, die durch die Sanktionen gegen Russland während der Energiekrise ausgelöst wurde, größtenteils eingedämmt ist, kam es bei Lebensmitteln zu keinem Preisrückgang. Die aktuelle Verlangsamung der Preissteigerungen basiert also auf einem bereits hohen Ausgangsniveau.
Die Verbraucherzentrale Berlin weist darauf hin, dass ein Rückfall auf das Preisniveau vor der Krise von 2020 unwahrscheinlich ist. Verschlimmert wird die Situation durch schlechte Ernteerträge, die Produkte von Kaffee über Kakao bis hin zu Orangen betreffen, was weitere Preissteigerungen wahrscheinlich macht.
Dessen ungeachtet plant die künftige Bundesregierung derzeit keine Maßnahmen zur Entlastung der Verbraucher. Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz hat sogar angekündigt, die Belastungen für Verbraucher erhöhen zu wollen. Sein Ziel ist es, durch anhaltende Preisanstiege bei fossilen Energieträgern deren Nutzung unattraktiv zu machen und so den Umstieg auf umweltfreundlichere Alternativen wie Wärmepumpen und Elektroautos zu fördern – eine Politik, die zwar dem Klimaschutz dient, aber die finanzielle Belastung für die Verbraucher erhöht.
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