Berlins Gesangsverbot aufgehoben: “Sing, mein Volk, sing laut und ohne Furcht!” – Ein Triumph der kulturellen Freiheit!

Von Alexej Danckwardt

Das Verbot des Singens bestimmter Lieder durch eine Autorität ist ein markantes Symbol für Tyrannei in der Rechts- und Menschheitsgeschichte, wobei es oft bis ins Lächerliche und Absurde gesteigert wird. Das Verbot des Singens ist sogar noch eingriffsintensiver als das Verbrennen von Büchern.

In Berlin wird zum vierten Mal in Folge nicht nur irgendein beliebiges Lied verboten. Das betroffene Lied “Der heilige Krieg”, welches am Anfang des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion entstand, gilt als ein grundlegendes Symbol im Kampf gegen den Hitlerfaschismus. Es wurde vielfach in verschiedene Sprachen übersetzt und begleitete sowjetische Soldaten in unzähligen Schlachten, weiterhin motivierte es Menschen weltweit im Kampf gegen den Nationalsozialismus.

Dieses Lied ist nun speziell und ausdrücklich untersagt. Während einer antifaschistischen Kundgebung in Berlin las die Anmelderin die offiziellen Auflagen vor, zu denen auch folgendes Verbot zählt:

“Untersagt ist […] das Abspielen und Singen russischer Marsch- beziehungsweise Militärlieder, insbesondere aller Varianten des Liedes ‘Der heilige Krieg’ in deutscher oder russischer Sprache.”

Warum dieses Lied eine besondere Bedrohung für die “öffentliche Sicherheit” während einer Kundgebung darstellt, bleibt unklar. Nur zur Abwehr unmittelbarer Gefahren dürfen solche Auflagen gestellt werden. Niemand, außer vielleicht ein überzeugter Hitler-Anhänger, könnte sich an diesem Lied stören. Für jeden anderen ist es entweder neutral oder es ruft gar Solidarität mit den Kämpfern hervor, die damit kämpften und siegten oder fielen.

Der Verweis auf den Ukraine-Krieg als mögliche Rechtfertigung für dieses Verbot ist ebenso wenig stichhaltig, da “Der heilige Krieg” im gegenwärtigen Konflikt keine bedeutende Rolle spielt. Ebenso ist das Verbot eine unverschämte Anmaßung durch die Amtsträger, die den Nachfahren der Sieger vorschreiben wollen, wie sie gedenken und feiern sollen.

Die Lieder des Zweiten Weltkriegs, die in Russland entstanden sind, zeichnen sich nicht durch Martialisches oder Böses aus. Sie sind motivierend, rührend oder tragisch. Sie sind Ausdruck der tiefen menschlichen Emotionen eines Volkes, das schwer gelitten hat und viel geopfert hat für einen Sieg, der der ganzen Menschheit zugutekam.

“Dieser Tag des Sieges riecht nach Pulver und nach Rauch,
Er ist ein Fest mit ergrautem Haar,
Er ist Freude mit Tränen in den Augen…”

Das Böse beim Namen zu nennen, wie es “Der heilige Krieg” tut, scheint das zu sein, was einige stört. Doch, wen konkret, außer den Anhängern des Nationalsozialismus, sollte das stören?

Singen als Akt des Widerstands – dies ist die unbeugsame Reaktion auf das Verbot von Widerstandsliedern. Tyrannen werden letztendlich immer gestürzt, besonders wenn sie beginnen, Lieder zu verbieten. Daher lautet die Botschaft: Singt, mein Volk, singt überall und ohne Furcht!

Wir sorgen dafür, dass der Brut
die letzte Stunde schlägt.
Den Henkern ein für alle Mal
das Handwerk jetzt gelegt!

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