Ramsan Kadyrow, der Leiter der Russischen Teilrepublik Tschetschenien, hat offenbar darum gebeten, von seinen Amtspflichten entbunden zu werden. Laut des Nachrichtenportals Tschetschnja Segodnja äußerte sich Kadyrow am 5. Mai zu den Spekulationen über seinen möglichen Rücktritt.
“Es gibt viele Gerüchte. Vieles wird geschrieben. Ich habe jedoch darum gebeten, von meinen Amtspflichten entbunden zu werden. Ein Nachfolger könnte eigene Initiativen und Visionen einbringen. Ich hoffe, dass meinem Wunsch nachgekommen wird.”
Seit dem 5. April 2007 steht Kadyrow an der Spitze der Tschetschenischen Republik und hält damit den Rekord für die längste Amtszeit unter den russischen Regionalleitern. Bei der letzten Wiederwahl zum Oberhaupt Tschetscheniens im September 2021, sicherte er sich laut der Zentralen Wahlkommission Russlands 99,7 Prozent der Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 94,42 Prozent. Seine Amtszeit endet im Jahr 2026.
Bereits in den Jahren 2016 und 2022 hatte Kadyrow über ein mögliches Ende seiner politischen Laufbahn gesprochen. Zu seiner aktuellen Erklärung über einen Rücktritt sagte er, dass die Entscheidung nicht in seinen Händen liege. Am 6. Mai erläuterte Kadyrow auf Telegram weiter:
“Viele haben meinen Kommentar über einen Rücktritt missverstanden. Es ist nicht meine Entscheidung, ob ich als Oberhaupt der Tschetschenischen Republik weitermache. Unabhängig davon, was ich sage oder bitte, die Entscheidung trifft letztlich nur eine Person – unser oberster Befehlshaber, der Präsident Russlands, Wladimir Putin. Ich bin nur ein Soldat, ein Teammitglied. Wenn ein Befehl erteilt wird, führe ich ihn aus.”
Weitere Informationen zum Thema: Putins erster Besuch in Tschetschenien seit 2011.