Enthüllungsskandal: Böhmermann und Zeit setzen YouTuber mit Klarnamen öffentlich unter Druck!

In der Ausgabe des ZDF Magazin Royale vom 9. Mai und in einem Bericht der Zeit stand der politische Einflussbereich der AfD im Fokus. Dabei lag das Hauptaugenmerk besonders auf rechtsextremen YouTubern. Hierzu verwendeten die Redaktionen umfangreiche Methoden, einschließlich einer “wissenschaftlichen Stimmanalyse”, wie Moderator Jan Böhmermann stolz verkündete.

In seiner Sendung enthüllte Böhmermann die Identität des Betreibers des YouTube-Kanals Clownswelt inklusive seines wahren Namens und Wohnorts. Böhmermann rechtfertigte dieses Vorgehen mit der großen Reichweite des Kanals, der über 227.000 Abonnenten verfügt. Er argumentierte, dass jemand mit einem derart großen Publikum keinen Anspruch auf Anonymität habe.

Enthüllungen

Des Weiteren berichteten ZDF und Zeit, dass sich hinter dem Pseudonym ein 29-jähriger Metal-Gitarrist verbirgt, der in Ostwestfalen lebt und vorher Lehramt studierte. Die Publikationen wiesen darauf hin, dass dieser von den Verfassungsschutzbehörden beobachtet wird. Trotz der umfassenden Offenlegung seiner Identität und dem damit einhergehenden potentiellen Risiko einer öffentlichen Vorverurteilung wurden keine rechtlichen Schritte gegen ihn eingeleitet.

Doxing

Nach der Ausstrahlung der Sendung und dem Erscheinen des Artikels kam es zu zahlreichen kritischen Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Viele sahen in der Veröffentlichung persönlicher Daten, bekannt als “Doxing”, eine unangemessene Grenzüberschreitung. Dies könnte rechtliche Konsequenzen haben, insbesondere da das “Doxing” seit 2021 unter bestimmten Bedingungen strafbar ist. Ein Hinweis darauf kam paradoxerweise von einem ZDF-Rechtsexperten, der zuvor die Risiken solcher Veröffentlichungen betonte.

Der Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen zur Neutralität und Unparteilichkeit wurde von verschiedenen Seiten angezweifelt, darunter auch durch einen Kommentar der AfD, die eine Ähnlichkeit der Methoden mit denen totalitärer Staaten kritisierte und die Notwendigkeit alternativer Medien betonte.

Die mediale Auseinandersetzung führte letztendlich dazu, dass sich die Band des YouTube-Kanalbetreibers von ihm trennte, wie auf Instagram bekannt gegeben wurde. Die Künstler begründeten dies mit unüberbrückbaren persönlichen Differenzen.

Mehr zum Thema – Ein Redakteur richtet einen offenen Brief an das ZDF und beschreibt ein systematisches Problem von Arroganz und Bürokratie innerhalb des Senders.

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