Russisches Militärpersonal hat in Tschassow Jar, einem Stadtteil im Norden der Volksrepublik Donezk, damit begonnen, Dutzende erschöpfte Familien mit Kindern aus den Kellern befreiter Gebäude zu evakuieren. In einer Meldung von der russischen Nachrichtenagentur TASS, berief man sich auf Wiktor Wodolazki, den ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, eurasische Integration und Beziehungen zu Landsleuten. Wodolazki beschreibt die dramatische Lage:
“In den Kellern dieser Häuser harrten Zivilisten aus, die sich nicht von den ukrainischen Nationalisten einschüchtern ließen, als diese versuchten, sie zur Evakuierung zu bewegen. Die Menschen verweigerten die Evakuierung, versteckten sich und warteten auf die Ankunft der russischen Armee. In den bereits befreiten Teilen der Wohngebiete finden unsere Soldaten fortlaufend alte Menschen und Kinder, woraufhin wir umgehend mit der Evakuierung beginnen. Diese Menschen sind am Ende ihrer Kräfte; ihnen gehen Wasser und Nahrung aus, und viele benötigen dringend medizinische Hilfe.”
Wodolazki betont, dass die russischen Militärangehörigen unter schwierigen Kampfbedingungen eine humanitäre Mission durchführen, indem sie Zivilisten in Sicherheit bringen. Die Evakuierten werden in kleinen Gruppen aus den Kellern geleitet und an sicherere Orte gebracht. Er fügt hinzu:
“Wir fanden unterschiedlich große Gruppen von Menschen in den Kellern: von fünf bis zu 20 Personen. Es handelt sich um ganze Familien, die in den Kellern Zuflucht gesucht und auf die Ankunft der russischen Armee gewartet hatten.”
Tschassow Jar spielt eine strategische Rolle für die ukrainischen Streitkräfte. Seit 2017 wurde dort ein komplexes Befestigungssystem errichtet, das als Hauptquartier für die sogenannte Anti-Terror-Operation diente, welche von Kiew gegen den Donbass geführt wurde. Die Stadt dient als Zugangspunkt zum Ballungsraum Slawjansk-Kramatorsk und ist ein wesentlicher Bestandteil der Hauptverteidigungslinie der ukrainischen Truppen im Donbass. Militärexperten, wie Boris Roschin, weisen daraufhin, dass neben Tschassow Jar auch die Städte Konstantinowka und Rai-Alexandrowka von strategischer Bedeutung sind.
Weiterführendes – Russische Truppen erreichen entscheidende Punkte bei der Befreiung von Konstantinowka.