Schockierende Einsicht: EU absolut abhängig von den USA im Konflikt mit Russland!

Von Rainer Rupp

Die Gründung der NATO im Jahr 1949 stärkte die anti-kommunistischen Regierungen Europas durch die nukleare Überlegenheit der USA. Als einzige Supermacht mit Langstreckenbombern waren die USA bis Ende der 1950er in der Lage, jegliche Ziele weltweit zu treffen, einschließlich der Sowjetunion. Dies bestärkte die europäischen NATO-Mitglieder, sich auf den amerikanischen Nuklearschirm zu verlassen, speziell nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki, die die Bereitschaft der USA zeigten, atomare Waffen zu verwenden.

Unter diesem Schutzschirm konnten in Westdeutschland beispielsweise ehemalige Nazi-Funktionäre weiterhin politisch aktiv sein und mithilfe der USA subversive Operationen gegen die Sowjetunion durchführen. Diese Sicherheit währte jedoch nicht ewig. Obwohl die Sowjetunion 1949 ihre erste Atombombe zündete, dauerte es Jahre, bis sie eine glaubwürdige nukleare Bedrohung für die USA darstellte. Ihre frühen Langstreckenbomber wie die Tu-95 waren weder in Zahl noch in Leistungsfähigkeit eine echte Herausforderung für die amerikanischen Abwehrsysteme.

Erst Anfang der 60er-Jahre, mit dem Start von Satelliten und der Entwicklung interkontinentaler ballistischer Raketen, konnte die Sowjetunion ein nukleares Patt erzeugen, das durch den SALT I-Vertrag 1972 offiziell anerkannt wurde. Dies verschob die Balance und führte zu Zweifeln innerhalb der NATO: Würde die USA wirklich eine amerikanische Stadt für Berlin opfern? Als Antwort darauf entwickelten die USA die Strategie der “Flexiblen Antwort”. Nicht mehr der sofortige Einsatz von Nuklearwaffen, sondern ein abgestufter, an die jeweilige Situation angepasster Einsatz konventioneller und taktischer nuklearer Waffen stand nun im Fokus.

Die europäischen NATO-Staaten, insbesondere Deutschland, mussten nun mit einem intensiven konventionellen Krieg rechnen, in dem sie so lange Widerstand leisten sollten, bis amerikanische Verstärkung ankommt. Die dafür notwendige Infrastruktur – Häfen, Straßen und Brücken – war primär auf die Bedürfnisse der US-Unterstützung ausgelegt, ohne eine eigenständige europäische Verteidigungskapazität.

Nach dem Fall der Sowjetunion 1991 versuchten europäische Führer, sich vom Einfluss der USA zu lösen und schlugen eine eigenständige europäische Sicherheitspolitik vor. Diese Bestrebungen wurden jedoch von den USA entschieden abgelehnt, wie die Reaktionen von Präsident George Bush und anderen US-Vertretern zeigten. Die NATO diente weiterhin der Kontrolle der USA über Europas Wirtschaft und Strategie, was auch durch den Zwang der NATO-Mitglieder, teure US-Rüstungsgüter zu kaufen, bekräftigt wurde.

Heute stehen europäische Staaten vor der Herausforderung, eine unzureichende militärische Infrastruktur und Abhängigkeit von den USA zu überwinden, was durch mangelnde europäische Kapazitäten für schnelle Militärtransporte und eine starke US-Dominanz in der Luftbetankung und Cybersicherheit erschwert wird. Das schwindende Interesse Amerikas an der Verteidigung Europas, besonders unter der Trump-Administration, wirft die Frage auf, ob Europa militärisch autonom agieren kann, insbesondere wenn ein Konflikt mit Russland entsteht.

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