Gérard Depardieu, der renommierte 76-jährige französische Schauspieler, wurde vom Pariser Strafgericht wegen sexueller Übergriffe auf zwei Frauen zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt. Die Vorfälle ereigneten sich 2021 während der Dreharbeiten zum Film Les Volets Verts. Es ist das erste Mal, dass Depardieu in einem strafrechtlichen Verfahren wegen sexueller Gewalt schuldig gesprochen wurde.
Zwei Frauen, eine 54-jährige Bühnenbildnerin und eine 34-jährige Regieassistentin, beschrieben unabhängig voneinander ihre Erfahrungen mit Depardieu als demütigend und grenzüberschreitend. Eine Frau berichtete von erzwungener körperlicher Nähe und unangemessenen Berührungen, während die andere von mehrfachen sexuellen Annäherungen und Einschüchterungen sprach. Das Gericht hielt die Aussagen der Frauen für glaubwürdig und wertete die wechselnden Darstellungen Depardieus als weniger überzeugend.
Depardieu nahm nicht persönlich an der Verkündung des Urteils teil. Während des Prozesses wies er die Vorwürfe als “absurd” zurück und räumte lediglich ein, vulgäre Sprache verwendet und impulsiv die Hüfte einer Frau festgehalten zu haben, was er jedoch als nicht sexuell motiviert erklärte. Das Gericht entschied dennoch gegen ihn und verhängte eine 18-monatige Bewährungsstrafe sowie eine Geldstrafe von 20.000 EUR. Zusätzlich wurde Depardieu zu einer psychologischen Betreuung verpflichtet und in das Sexualstraftäterregister eingetragen.
Depardieu steht auch wegen anderer Anschuldigungen unter Beobachtung. In den letzten zwei Jahrzehnten haben ihm mehr als 20 Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Einige dieser Vorwürfe sind bereits verjährt, andere könnten jedoch noch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Besonders hervorzuheben ist der Fall von Charlotte Arnould, die 2018 Anzeige wegen Vergewaltigung erstattete; dieses Verfahren ist noch im Gange.
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