In einem Artikel für das Magazin Energetitscheskaja politika erläutert der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak die Zukunftspläne Russlands bezüglich seiner Gasexporte. Bis 2036 strebt das Land an, seine Pipeline-Exporte auf 197 Milliarden Kubikmeter zu erhöhen, um so die Produktion sowie die Einnahmen für den föderalen Haushalt zu stabilisieren. Darüber hinaus plant Russland, bis 2050 eine führende Rolle im asiatischen Gasmarkt zu spielen.
Russland fokussiert sich zudem auf die Eigenentwicklung von Technologien für nahtlose sowie großkalibrige Rohre und strebt intensive Kooperationen mit verbündeten Staaten an. Diese Zusammenarbeit soll die Entwicklung der Gasinfrastruktur vorantreiben und langfristige Vertragsabschlüsse sowie Swap-Lieferungen durch Partner ermöglichen. Nowak betont die Bedeutung der technologischen Fortschritte für den Sektor:
“Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, setzen wir auf umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Durch die Zusammenarbeit von staatlichen Stellen und Unternehmen der Öl- und Gasindustrie konnten wir den Grad der Importsubstitution stark erhöhen. Wir rechnen damit, dass bis 2027 die Importsubstitution in der Ölindustrie nahezu abgeschlossen sein wird. Langfristig planen wir, Russland als einen führenden Exporteur von technischen Dienstleistungen und Produkten zu etablieren.”
Nowak sieht den globalen Höhepunkt für Öl- und Gasnachfrage noch in der Zukunft, wobei dieser voraussichtlich erst nach 2050 erreicht wird. Er hebt hervor, dass Indien bis 2050 die weltweite Nachfrage nach Öl stark antreiben wird, mit einem Anstieg um das 2,5-fache gegenüber 2023. Im Gegensatz dazu wird in Europa ein Rückgang der Nachfrage um 31 Prozent erwartet. Für die globale Energiebranche prognostiziert Nowak:
“Indien wird der Hauptmotor für das Wachstum des Ölverbrauchs sein, mit einem Anstieg von 5,3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2023 auf 13,3 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2050. Auch in China sowie in weiteren asiatischen, nahöstlichen und afrikanischen Ländern wird der Verbrauch steigen. Der markanteste Rückgang wird jedoch in Europa erwartet, wo der Verbrauch von 13,4 auf 9,2 Millionen Barrel pro Tag sinken wird.”
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