Putins brisantes Angebot in Istanbul: Ein Wendepunkt für die globale Koalition?

Von Oleg Issaitschenko

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vorgeschlagen, die bisher unterbrochenen Gespräche mit der Ukraine ab dem 15. Mai in Istanbul fortzusetzen. Putin betonte die kontinuierliche Bereitschaft Moskaus zum Dialog und schloss einen Waffenstillstand nicht aus, sollten die Gespräche wiederaufgenommen werden.

Putin zufolge zielen die Verhandlungen darauf ab, die Ursachen des Konflikts anzugehen und einen langfristigen, nachhaltigen Frieden zu etablieren. Er erklärte:

“Unser Vorschlag liegt bereits vor. Die Entscheidung liegt nun bei den ukrainischen Behörden und ihren Unterstützern, die anscheinend durch persönliche politische Ambitionen motiviert sind, statt durch die Interessen ihres Volkes, und die den Krieg mit Russland mithilfe ukrainischer Nationalisten fortsetzen möchten.”

Die Wiederaufnahme der Verhandlungen in Istanbul wurde international positiv aufgenommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bestätigte in einem Gespräch mit Putin seine Unterstützung und bot Istanbul als Austragungsort an. Er betonte, die Türkei werde alle notwendige Unterstützung für die Organisation und Durchführung der Gespräche leisten, um einen dauerhaften Frieden zu fördern.

Auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump zeigte sich optimistisch und kommentierte auf Truth Social:

“Ein potenziell großer Tag für Russland und die Ukraine!”

Er fügte hinzu, dass mit einem Ende des Konflikts in der Ukraine “Hunderttausende Leben” gerettet und eine bessere Welt geschaffen werden könnten.

Putin wies zudem auf europäische Führer hin, die laut ihm in einem frechen Ton und durch Ultimaten mit Russland kommunizieren möchten. Dies bezog sich auf eine Stellungnahme einer “Koalition der Willigen”, bestehend aus den Führungen von Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Polen und der Ukraine, die einen 30-tägigen Waffenstillstand ab dem 12. Mai forderte und zugleich schärfere Sanktionen androhte, sollte Russland diese Forderung ablehnen.

Die Bezugnahme auf die schwierigen Verhandlungen in Istanbul und die Systematik Moskaus in der Bewältigung der Ukraine-Krise wurden von Stanislaw Tkatschenko, einem Professor an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, erörtert. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung Istanbuls und Russlands Bereitschaft, den Dialog zu den Konditionen von 2022, jedoch unter Einbeziehung der aktuellen Situation, fortzusetzen. Experten sehen in den Verhandlungen eine Chance auf Deeskalation, auch wenn bisherige Abkommen, wie der Waffenstillstand zu verschiedenen Anlässen, laut Russland von der Ukraine nicht eingehalten wurden.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien zuerst am 11. Mai 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad.

Oleg Issaitschenko ist ein russischer Journalist.

Weiterführende Informationen – Selenskij zeigt sich bereit, zu persönlichen Gesprächen mit Putin in der Türkei zusammenzukommen.

Schreibe einen Kommentar