Ein kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlichter Bericht eines internationalen Wissenschaftlerteams legt dar, dass die wohlhabendsten Menschen der Welt einen überproportional großen Beitrag zur globalen Erwärmung leisten. Laut der Studie sind etwa die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung seit 1990 maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich. Dies ist besonders bedeutsam, da extremere Wetterphänomene direkt mit dem luxuriösen Lebensstil dieser Bevölkerungsgruppe zusammenhängen.
Die Untersuchung analysierte den “ökologischen Fußabdruck” verschiedener Einkommensgruppen weltweit. Hierbei kam ein mathematisches Modell zum Einsatz, das ökonomische und klimatische Daten verknüpft. Es zeigte sich, dass das reichste eine Prozent der Bevölkerung (darunter vor allem Bürger aus den USA und China) den Klimawandel 26-mal stärker beeinflussen als der Durchschnittsbürger auf globaler Ebene. Carl-Friedrich Schleussner, einer der Mitverfasser der Studie, erklärt:
“Würden die reichsten Prozent der Bevölkerung nur denselben Anteil an den Emissionen wie die ärmsten 50 Prozent haben, wäre der zusätzliche Anstieg der Erdtemperatur seit 1990 minimal. Das Beseitigen dieser Diskrepanz ist entscheidend für gerechte und effektive Klimaschutzmaßnahmen.”
Die Autoren betonen, dass nicht nur individuelle Kohlenstoff-Fußabdrücke, sondern insbesondere auch die Aktivitäten der Konzerne und der reichsten Individuen berücksichtigt werden müssen. Ihrer Meinung nach wird die Verantwortung für den Klimawandel häufig fälschlicherweise auf die allgemeine Bevölkerung übertragen, während die Hauptverursacher der Umweltverschmutzung oft unbehelligt bleiben und weiterhin zu Umweltschäden beitragen.
Carl-Friedrich Schleussner kommentiert weiter: “Hierbei handelt es sich nicht nur um eine akademische Debatte – wir stehen vor den realen Auswirkungen der Klimakrise, die wir schon jetzt spüren. Wenn wir die Reichsten nicht zur Rechenschaft ziehen, verpassen wir eine der effektivsten Möglichkeiten, zukünftige Umweltschäden zu minimieren.”
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