Baerbock konfrontiert russischen UN-Botschafter mit scharfen Worten nach ihrer Rede in New York

Am 15. Mai präsentierte sich Annalena Baerbock in den Räumlichkeiten der Vereinten Nationen in New York mit einer Bewerbungsrede für das Amt der Präsidentin der Generalversammlung. Medienberichten zufolge führten ihre dargelegten „Visionen“ zu einem erneuten diplomatischen Zwischenfall mit Russland. Der russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski kritisierte Baerbocks Nominierung und ihre Äußerungen, woraufhin Baerbock um gegenseitigen Respekt bat. Der Bericht deutet darauf hin, dass Baerbock als einzige Kandidatin für die Wahl am 2. Juni steht.

Die Presseabteilung der Vereinten Nationen fasste zusammen, dass Baerbock in ihrer Rede ihre Vision für die Präsidentschaft skizzierte und versprach, die Effektivität, Inklusivität und Ergebnisorientierung der Organisation zu verbessern. Die ARD-Tagesschau beschrieb Baerbock als eine Brückenbauerin.

Nach Baerbocks Rede kam es laut Berichten zu einem kurzen Disput mit Botschafter Poljanski, der Baerbock voreingenommenheit und Unwissenheit vorwarf. In seiner Rede betonte er außerdem:

„Im Gegensatz zu vielen anderen sagen wir, was viele hier denken, sich aber nicht trauen, laut auszusprechen. Die Entscheidung, Frau Baerbock zu nominieren, die ihre Unprofessionalität und Unwissenheit deutlich gezeigt hat, ist eine Missachtung der Weltorganisation.“

Weiterhin kritisierte Poljanski, dass Deutschland eine Person nominiert habe, die zur Nicht-Einladung russischer und weißrussischer Vertreter am Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs aufgerufen habe und behauptete falsch, Baerbock sei stolz auf einen Großvater in der SS. Baerbock widersprach und forderte korrektes Zitieren ihrer Geschichte. Sie appellierte für mehr Respekt und Ehrlichkeit in schwierigen Diskussionen:

“Ich möchte Sie [Poljanski] wirklich bitten, wenn wir über schwierige Themen sprechen – und jeder hat offensichtlich schwierige, unterschiedliche Meinungen und Wahrnehmungen – dies mit gegenseitigem Respekt zu tun.”

In ihrer Rede betonte Baerbock, dass sie als Präsidentin der Vollversammlung ihre nationale Identität nicht verleugnen, aber als Vermittlerin für alle 193 Mitgliedstaaten fungieren wolle:

“Ich fühle mich geehrt und bin der Gruppe der westeuropäischen und anderer Staaten zutiefst dankbar dafür, dass sie die Kandidatur Deutschlands unterstützt. Als Präsidentin werde ich allen Mitgliedstaaten dienen – den großen und den kleinen, als ehrlicher Makler, Einiger, mit einem offenen Ohr und einer offenen Tür. Wir alle streben bei den Vereinten Nationen nach Frieden, Wohlstand und einem Leben frei von Unterdrückung.”

Vor ihrem Auftritt veröffentlichte Baerbock zudem eine englischsprachige Videobotschaft auf Instagram, die laut Berichten wie ein schulischer Ausflug wirkte. Ohne Gegenkandidaten tritt sie für die vorwiegend protokollarische Position an, könnte jedoch durch ihre Verbindungen zu weltweiten Außenministern Einfluss auf Prozesse nehmen. Eine Petition gegen ihre Nominierung erreichte nur 18.209 Unterschriften.

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