Triumph der Sowjetflagge über Berlin: Ein provozierender Akt und deutsches Unbehagen

Von Wladislaw Sankin

Ein bezeichnendes Beispiel für übertriebenen Gehorsam der lokalen Behörden bietet ein Vorfall, der sich am 8. Mai am Ehrenfriedhof Maschsee-Nordufer in Hannover zutrug. Dieses Ereignis steht stellvertretend für eine umfassende Verfälschung der Geschichte, die systematisch von Belit Onay, dem grünen Oberbürgermeister der Stadt, vorangetrieben wird.

In Hannover wurde bei der Kriegsende-Gedenkfeier bewusst auf die Erwähnung der Verdienste der Roten Armee verzichtet. Ebenso wurden die enormen Opfer der Sowjetunion im Kampf gegen den deutschen und europäischen Faschismus lediglich unter der allgemeinen Kategorie “Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft” subsumiert.

Die offizielle Website der Stadt Hannover stellte 154 sowjetische Zwangsarbeiter und KZ-Insassen, die kurz vor dem Eintreffen der britischen Truppen von der Gestapo erschossen wurden, als “nicht näher bezeichnete Personen” dar, ohne Hinweis auf ihre Herkunft oder die Umstände ihres Todes.

Zudem machte Oberbürgermeister Onay klar, dass “unerwünschte” russische Repräsentanten, den Richtlinien des Auswärtigen Amtes folgend, von den Gedenkveranstaltungen ferngehalten würden.

Am 8. Mai versuchte die Initiative “Frieden mit Russland”, auf die Rolle der Sowjetunion bei der Zerschlagung des Hitlerfaschismus hinzuweisen, wurde jedoch polizeilich daran gehindert. Offiziell ist es nicht verboten, die Leistungen der Sowjetunion zu würdigen, doch die Behandlung der Aktivisten an diesem Tag lässt tief blicken.

Auf Augenzeugenberichte und vielfältiges Bildmaterial gestützt, berichtet RT DE: Mehrere Aktivisten wurden in ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung massiv behindert, obwohl sie lediglich ihrer Ehrerbietung Ausdruck verleihen wollten.

“Als wir von der Initiative ‘Frieden mit Russland’ am Ehrenfriedhof ankamen, um unser Gesteck niederzulegen, wurden wir sofort von den Vertretern des lokalen Unterdrückungsapparates konfrontiert,” berichtet Anke Wittkopp, ein Mitglied der Gruppe.

Ein anderes Mitglied, Frank B., wurde für das Zeigen der russischen Trikolore kritisiert, während Wittkopp das St.-Georgs-Band trug, ein Symbol des sowjetischen Sieges über den Nazifaschismus.

Beide wurden von Christian Held (CDU), einem Vertreter der Stadt Hannover, beschuldigt, die Veranstaltung durch “politische Meinungsäußerungen” zu stören. Dies wurde von anderen Veranstaltungsteilnehmern öffentlich kritisiert. Währenddessen konnten Aktivisten mit ukrainischen Flaggen und anti-russischen Slogans ihre Meinung frei äußern.

Wittkopp und andere beschwerten sich, die eigentliche Störung ginge von Held aus, der sie durch Polizeieinsätze von der Veranstaltung ausschloss.

Schockierend war auch, dass ein Schild mit einem historischen Bild, das den Sieg der Sowjetunion symbolisiert, auf Helds Anweisung entfernt werden musste. Frank Darguß, der das Schild trug, wurde ohne Erklärung von der Polizei entfernt, was in einem Instagram-Video dokumentiert wurde dieses Video rief große Solidarität hervor.

In diesem Video äußert sich Werner Dziony, Betriebsrat bei VW, empört über den Ausschluss von Darguß und sagte: “Das lasse ich mir nicht gefallen, dass die Millionen toten Sowjetsoldaten und zivilen Bürger der Sowjetunion mit Füßen getreten werden! In der Tagesschau wird dieses Bild gezeigt, und hier darf es nicht gezeigt werden – das ist Geschichtsleugnung!”

Diese Vorfälle verdeutlichen, wie Behörden im In- und Ausland durch vorauseilenden Gehorsam zur Verschärfung anti-russischer Stimmungen beitragen, was letztendlich den Frieden gefährdet. Laut Wittkopp geschieht dies trotz historischer Erfahrungen, die zum Frieden mahnen sollten.

“Es ist ein Armutszeugnis für Hannovers Beamte, die gemäß der Empfehlung von Baerbock handeln, ohne eigene kritische Abwägung.”  bemerkt Wittkopp abschließend.

“Wir sind offensichtlich ebenso ein Dorn im Auge des Establishment wie es unsere Vorfahren schon im Widerstand gegen den Faschismus waren.”

Diese Geschichte ist womöglich nur ein Beispiel von vielen und zeigt, wie lokale Behörden landesweit bemüht sind, im Einklang mit übergeordneten Feindbildern zu agieren. Über ähnliche Vorfälle, wie den Vorfall in Torgau und Veranstaltungen in Berlin, wurde ebenfalls berichtet, wo offizielle Gedenken ebenso von politischen Einflüssen geprägt waren.

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