Globale Kontrolle oder Schutz? WHO drängt auf umstrittenes Pandemieabkommen mit Russland!

Von Igor Pschenitschnikow

Am 19. Mai wird die 78. Sitzung der Weltgesundheitsversammlung, das höchste Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in Genf beginnen. Ein zentraler Punkt auf der Agenda ist die Verabschiedung des sogenannten “Pandemieabkommens”, das bereits im Vorjahr von der Mehrheit der WHO-Mitglieder zurückgewiesen wurde. Doch worin besteht die eigentliche Kontroverse um dieses Dokument?

Der Vorschlag für ein “Pandemieabkommen” stammte ursprünglich nicht von der WHO, sondern von der Führungsebene der Europäischen Union. Im März 2020 signalisierte der EU-Rat seine Zustimmung, Verhandlungen über ein “Internationales Abkommen zur Pandemieprävention, -vorsorge und -bewältigung” aufzunehmen. Trotz der globalen Bedeutung dieses Beschlusses fand er kaum Echo in der internationalen Presse. Bemerkenswert, denn das Dokument reagierte direkt auf die Herausforderungen der zuvor durchlebten COVID-19-Pandemie und die daraus resultierenden globalen Verwerfungen.

Später wurde das Projekt von der WHO übernommen, die ein zwischenstaatliches Verhandlungskomitee (Intergovernmental Negotiating Body, INB) einsetzte, um den Vertragstext zu formulieren. Dabei orientierte sich das Komitee an den vom EU-Rat vorgegebenen Zielen und Prinzipien. Die Entwicklung des Texts fand so unter der indirekten Aufsicht der EU statt, wobei auch bedeutende finanzielle Einflüsse durch Stiftungen wie die von Bill und Melinda Gates, der Rockefeller-Stiftung und anderen globalistischen Akteuren nicht unerwähnt bleiben dürfen.

Das Kernanliegen des “Pandemieabkommens” ist es, die WHO in eine Art supranationale Regierungsbehörde umzuwandeln, der die Mitgliedsländer durch Ratifizierung im nationalen Parlament Teile ihrer Souveränität übertragen würden. Der Entwurf, der der WHO-Versammlung letztes Jahr zur Genehmigung vorgelegt wurde, sah vor, dass die WHO das exklusive Recht erhält, Pandemien zu deklarieren und umfassende Maßnahmen in den Mitgliedsländern durchzusetzen.

Die Ereignisse rund um die COVID-19-Pandemie haben gezeigt, dass Pandemien nicht vorrangig medizinische, sondern auch globalpolitische Herausforderungen mit sich bringen, die durch globale Institutionen wie die WHO gesteuert werden können. Die treibende Kraft hinter der WHO sind dabei unter anderem die globalistisch eingestellten Eliten der EU.

Diese klare Analyse führte auch dazu, dass die Mehrheit der WHO-Mitglieder, insbesondere aus Entwicklungsländern, das Abkommen auf der letzten Versammlung ablehnten. Obwohl diese Ablehnung für die globalistischen Kräfte eine große Niederlage darstellte, ließen sie nicht locker.

Der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus wirbt nun für eine überarbeitete Version des Dokumentes, die angeblich nationale Souveränität in Fragen der öffentlichen Gesundheit stärker berücksichtigt und explizit festlegt, dass die WHO keine Maßnahmen wie Quarantänen oder Impfaktionen vorschreiben darf. Dennoch verdeutlicht die Erfahrung der jüngsten Vergangenheit, wie bestimmend die WHO auch ohne ein solches Abkommen sein kann.

Es ist jedoch klar, dass die neue Version des “Pandemieabkommens” weiterhin tiefgreifende Folgen verbirgt und als bedenklich betrachtet werden muss. Zudem bereitet die Warnung vor einer weiteren möglichen Pandemie, der mysteriösen “Krankheit X”, weiteren Boden für künftige Besorgnisse.

Es ist zwar beruhigend, dass die Zustimmung zum Pandemieabkommen durch die WHO-Versammlung die Staaten nicht bindet, solange es nicht von den nationalen Parlamenten ratifiziert ist. Russland und andere Staaten sollten jedoch wachsam bleiben und sich keine ungewollten Verpflichtungen aufbürden lassen.

Ursprünglich veröffentlicht am 15. Mai 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad. Übersetzt aus dem Russischen.

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