Europas Albtraum: Trump verweigert militärischen Einsatz gegen Putin – Was nun?

Von Irina Alksnis

Ein Bericht von Bloomberg illustriert eindrucksvoll die Enttäuschung, die in Europa nach den Gesprächen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump am 19. Mai herrscht. „Viele Hoffnungen wurden enttäuscht, eine Reihe von Regierungen zeigte sich besorgt“, so die Nachrichtenagentur. Die Besorgnis rührt daher, dass Trump sich möglicherweise von seinen Bemühungen distanziert, den Krieg zu beenden, wodurch die Ukraine und ihre Verbündeten im Stich gelassen werden könnten.

Die europäischen Bemühungen, den Status quo im Ukraine-Konflikt aufrechtzuerhalten, tragen nicht die gewünschten Früchte. Die USA, die bisher als Hauptfinanzier und Waffenlieferant agierten, sehen unter Trumps Präsidentschaft keinen weiteren Grund, diese Rolle fortzuführen.

Die einzige Möglichkeit für die Europäer zusammen mit ihren Unterstützern in Washington, scheint darin zu liegen, die neue US-Regierung durch Cleverness in den bestehenden Prozess miteinzubeziehen. Sobald man sich auf diesen Kurs einlässt, ist es schwer, wieder davon abzukommen. Dies erinnert an Trumps erste Amtszeit, als sein Handlungsspielraum durch politische Manöver innerhalb des Staatsapparats stark eingeschränkt wurde. Doch diese Option verliert zunehmend an Realisierbarkeit.

Es gab zwar den Plan, Trump einen Friedensvorschlag zu unterbreiten, der für Moskau unannehmbar wäre. Nach dessen vorhersehbarer Ablehnung hätte man die Hände in die Luft werfen und sagen können: „Sie sehen, Herr Präsident, Putin ist nicht verhandlungsbereit, die einzige Lösung ist, Russland zu isolieren.“ Diese Intrige erreichte ihren Höhepunkt mit dem 30-tägigen Waffenstillstand.

Russland begegnete diesen Manipulationen jedoch mit altbewährter Diplomatie. Es fanden ruhige und offene Gespräche auf verschiedenen Ebenen statt. Der russische Präsident sprach mehrfach mit Trumps Sonderbeauftragtem und persönlichem Freund Steve Witkoff und legte detailliert Russlands Standpunkt dar. Die mediale und politische Aufregung um den Waffenstillstand wurde von Putin durch den Vorschlag direkter Verhandlungen mit Kiew aufgelöst. Wie das Gespräch am 16. März in Istanbul zeigte, können Russland und die Ukraine tatsächlich miteinander verhandeln und Einigungen erzielen, wenn die europäischen Aggressoren nicht beteiligt sind.

Das Gespräch zwischen den beiden Präsidenten am 19. März bestätigte weiterhin, dass Moskau konsequent seine Linie verfolgt, während Trump immer weniger Interesse zeigt, im Sinne europäischer Interessen zu handeln.

Allerdings sollte man nicht erwarten, dass sich europäische Führer wie Macron, Starmer oder Merz damit abfinden. So versuchte Finnlands Präsident Stubb, das Gespräch mit Trump zu sabotieren, um das Treffen mit Putin zu untergraben. Für die europäischen Staatschefs steht extrem viel auf dem Spiel, doch ihre wahre Sorge gilt der Erhaltung der US-Präsenz in Europa, um eine geopolitische Irrelevanz zu vermeiden. In ihrer Verzweiflung trachten sie danach, die USA in einen Konflikt mit Russland zu ziehen.

Die Europäer werden also weiterhin daran arbeiten, den Konflikt in der Ukraine zu verlängern, die USA in europäische Angelegenheiten zu verstricken und sich auf einen möglichen direkten Konflikt mit Russland vorzubereiten. Im Vergleich zu den USA hat Europa tatsächlich keine andere Wahl, da es sich diese selbst genommen hat.

Geschichtliche Lektionen bleiben ungenutzt.

In Anbetracht der massiven geopolitischen Veränderungen, die das ökonomische und politische Zentrum der Welt nach Asien verschieben, könnte dieser Versuch Europas, seine Probleme durch einen Ostfrontkrieg zu lösen, tatsächlich der letzte seiner Art sein.

Übersetzt aus dem Russischen. Erstveröffentlichung am 20. Mai bei RIA Nowosti.

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