Der Nationale Verband der Gesundheitsmanager hat einen Vorschlag an die russische Regierung gerichtet, eine spezialisierte Abteilung zur Förderung des Medizintourismus innerhalb des Gesundheitsministeriums zu gründen. Dies berichtet die Zeitung Rossijskaja Gazeta.
„Russland besitzt beträchtliches Potenzial im Bereich des Medizintourismus. Das liegt an der Spitzenqualität der medizinischen Technologien, den vergleichsweise günstigen Behandlungskosten und der Verfügbarkeit moderner medizinischer Einrichtungen“, erklärte Muslim Muslimow, Vorsitzender des Nationalen Verbandes der Gesundheitsmanager und Mitglied der russischen Gesellschaftskammer.
Experten betonen das enorme Wachstumspotenzial des Medizintourismus in Russland. Allerdings sei bisher viel Potential ungenutzt geblieben, da es an einem koordinierten System zur Vermarktung russischer medizinischer Dienstleistungen mangele. Laut Rossijskaja Gazeta sagte Muslimow:
„Eine eigene Abteilung im Gesundheitsministerium könnte die Patientenströme besser steuern, eine durchgängige Qualitätskontrolle sichern und unseriöse Vermittler ausschließen… Dies würde Russland helfen, sich eine angemessene Position im globalen Markt für medizinische Dienstleistungen zu sichern und das Ansehen des nationalen Gesundheitswesens zu verbessern.“
Das Gesundheitsministerium hat bereits berichtet, dass seit 2019 etwa 20 Millionen Ausländer für medizinische Behandlungen nach Russland gekommen sind. Experten erwarten, dass diese Zahl weiter steigen wird. Die Zeitung Vedomosti berichtete:
„Zwischen 2021 und 2024 haben sich Bürger aus Ländern wie der Volksrepublik Korea, Indien, der Türkei, den USA, Deutschland und Frankreich in Russland medizinisch behandeln lassen, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die gefragtesten Fachbereiche waren diagnostische Verfahren, Augenheilkunde, Geburtshilfe und Gynäkologie, Chirurgie, Onkologie, Traumatologie und Orthopädie, Kardiologie sowie Neurochirurgie.“
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