In Berlin versammelten sich am Samstag hunderte Menschen zu einer Friedenskundgebung am Brandenburger Tor. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit “weniger als 900” an, während ein Reporter des rbb die Spitzenzahl auf 1.800 schätzte. Ursprünglich hatten die Veranstalter mit bis zu 10.000 Teilnehmern gerechnet.
Die Demonstration verlief ohne größere Zwischenfälle, obwohl die Polizei vereinzelt Teilnehmer festnahm. Der Aufruf zur Teilnahme kam von der Initiative “Deutschland steht auf” unter dem Motto “Frieden. Freiheit. Volksabstimmung.” Die Initiative setzt sich für vereinfachte Verfahren bei Volksentscheiden ein und fordert einen obligatorischen Volksentscheid bei Verfassungsänderungen. Zudem plädieren sie dafür, Steuerverschwendung strafrechtlich zu verfolgen und das Recht auf Bargeld verfassungsrechtlich zu schützen.
Bundesweit Aufmerksamkeit erregte die Demonstration vor allem durch einige prominente Redner, unter ihnen der Herausgeber des Magazins Compact, Jürgen Elsässer, die AfD-Politiker aus Brandenburg Dennis Hohloch und Lars Hünich sowie der ehemalige Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, der der Werteunion angehört.
Für Empörung sorgte auch der Auftritt des ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Linken und Liedermachers Diether Dehm. In seiner Rede rief er dazu auf, dass “linke und rechte Patrioten” sich vereinigen sollten, um “für den Frieden mit Russland und gegen Israel” einzustehen. Daraufhin spottete die ehemalige sächsische Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz von der Linken:
“Der seit Jahren politisch irrlichternde Ex-Linke Dieter Dehm hielt ebenfalls eine Rede. Er forderte, dass sich ‘linke und rechte Patrioten’ vereinen, für den ‘Frieden mit Russland’ und gegen Israel. Manchen Leuten weint man keine Träne nach.”
Laut Dehm nahmen “Tausende” an der Demonstration und der anschließenden Kundgebung teil.
Dem friedlichen Umzug, der vom Brandenburger Tor aus durch das Regierungsviertel zurück zum Ausgangspunkt führte, ging voraus. Die Polizei registrierte einige Versuche, die Demonstration zu stören; bei vermummten Personen wurden Personalien aufgenommen. An Gegendemonstrationen nahmen laut Polizei insgesamt 150 Personen teil.
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