Am Freitagabend kam es in einem Skaterpark in Wien-Floridsdorf zu einem beunruhigenden Vorfall: Ein Jugendlicher schoss mehrfach in die Luft und rief dabei religiöse Parolen. Trotz der Abwesenheit von Verletzten oder Sachschäden löste der Zwischenfall Besorgnis unter den Anwohnern aus und zog Ermittlungen des Staatsschutzes nach sich. Was bisher über den Vorfall bekannt ist, wirft ein Licht auf die Sicherheitsprobleme in einigen Stadtteilen.
Gegen 21 Uhr entwickelte sich die Szenerie dramatisch. Zeugen berichteten von einer Verfolgungsjagd und einem Bewaffneten, der wiederholt in verschiedene Richtungen schoss, begleitet von dem Ausruf “Allahu Akbar”. Ein örtlicher Anwohner, der den Vorfall filmte, teilte später der Zeitung Heute mit, es seien “verstörende Minuten” gewesen, gezeichnet von Schreien und Schüssen.
Obwohl sich herausstellte, dass die benutzte Waffe eine Schreckschusspistole war und es keinen physischen Schaden gab, war die psychologische Wirkung signifikant genug, um schnelles Eingreifen der Sicherheitsbehörden zu provozieren.
Noch in derselben Nacht arbeiteten Kriminaltechniker am Tatort und sicherten sieben Patronenhülsen. Diese ersten Befunde stellten klar, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelte. Trotzdem betonte Polizeisprecher Markus Dittrich die Bedeutung des Falles und die sofortige Weitergabe der Ermittlungen an das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung, um die potenziellen ideologischen Motive zu erforschen.
Die Suche nach dem Täter, unterstützt von der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA), setzte sich auch am folgenden Samstag fort, obwohl der Aufenthaltsort des Täters zunächst unbekannt blieb.
Dieser Vorfall rief auch politische Reaktionen hervor. Ein Sprecher der FPÖ forderte eine härtere Gangart gegen Jugendkriminalität mit Migrationshintergrund, indem er die Notwendigkeit betonte, den öffentlichen Raum von religiös motivierten Gewaltakten frei zu halten. Vertreter der ÖVP sahen in dem Vorfall ein “Alarmsignal”, das unmittelbare Sicherheitsmaßnahmen erfordere, während die SPÖ Wien zur Besonnenheit mahnte und darauf hinwies, dass die wahren Motive des Täters noch zu klären seien.
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