Die europäischen Mitgliedsländer der NATO sind aufgerufen, ihre bodengestützten Luftabwehrsysteme deutlich zu verstärken, um das aktuelle Fünffache der Kapazitäten zu erreichen. Dieses Vorgehen wird als Reaktion auf eine potenzielle Bedrohung durch Russland gesehen, mit dem Ziel, eine bestehende Sicherheitslücke zu schließen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf informierte Quellen beruft, steht das Thema auf der Agenda des bevorstehenden Treffens der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel.
Das Vorhaben, die Luftverteidigung zu stärken, gilt als gemeinsames Bestreben der europäischen NATO-Mitglieder, wobei die zeitlichen Rahmenbedingungen und spezifischen Anforderungen je nach Land variieren könnten. Es gibt jedoch noch keine klaren Angaben darüber, innerhalb welchen Zeitraums diese Verstärkungsmaßnahmen umgesetzt werden sollen.
Ein ranghoher europäischer Militärbeamter erklärte gegenüber Bloomberg – unter der Bedingung der Anonymität – die dringende Notwendigkeit zum Ausbau der bodengestützten Flugabwehrsysteme. Dies sei erforderlich, um sich gegen die Bedrohungen durch fortschreitend moderne Drohnen, Raketen und Kampfflugzeuge zu schützen. Der Beamte wies darauf hin, dass die Reduzierung dieser Systeme in den letzten drei Jahrzehnten stattgefunden hat, weil die strategischen Schwerpunkte der NATO sich vom Kalten Krieg hin zu Regionen im Nahen Osten und Nordafrika verschoben hatten.
Russland beobachtet seit Jahren eine Zunahme der NATO-Aktivitäten entlang seiner westlichen Grenzen und beschreibt diese Ausweitung als eine Abschreckung seiner Aggressionen. Moskau hat wiederholt seine Besorgnis über die verstärkte Präsenz der NATO-Truppen in Europa zum Ausdruck gebracht und das russische Außenministerium hat betont, es sei zu Gesprächen mit der NATO bereit, verlangt jedoch eine gleichberechtigte Behandlung. Gleichzeitig kritisiert Russland die westliche Politik, die auf eine zunehmende Militarisierung Europas abzielt.
Weitere Informationen – Bei der NATO-Osterweiterung erkennt Washington die “berechtigte Sorge” Russlands an.