Im April 2025 verzeichneten die USA und China eine markante Abnahme ihres bilateralen Handelsvolumens. Nach Daten, die dem chinesischen Zoll entstammen und von der Zeitung Iswestija analysiert wurden, sank der Gesamtwert des Handels um 20 Prozent auf 45,6 Milliarden US-Dollar, was ungefähr 40 Milliarden Euro entspricht.
Dieser Rückgang ist ein direktes Ergebnis der Handelskonflikte, die US-Präsident Donald Trump gegenüber mehreren Ländern inszeniert hat, wobei China unter den ersten und am härtesten betroffenen Nationen ist. Dies zeigt sich deutlich, da die von Trump eingeführten erhöhten Zölle auf chinesische Produkte einen Monat lang volle Wirksamkeit entfalten konnten. Iswestija berichtet:
“Seit Februar wurden von den USA Zölle in Höhe von 10 Prozent auf sämtliche Importe aus China eingeführt. China reagierte, indem es 15 Prozent Zölle auf Kohle und Flüssiggas und 10 Prozent auf Öl und landwirtschaftliche Maschinen erhob. Der eigentliche Konflikt verschärfte sich jedoch im Frühling, als Trump am 2. April Zölle gegen 185 Länder ankündigte, darunter 34 Prozent gegen China. Während andere Länder eine pausierende Reaktion von zunächst 30 und dann 90 Tagen zeigten, eskalierte die Lage mit China weiter. Die Zölle wurden mehrfach erhöht, bis sie schließlich für Peking auf 145 Prozent und für Washington auf 125 Prozent anstiegen. Dies führte dazu, dass beide Länder den Dialog suchten.”
Experten sehen in der temporären Aussetzung der erhöhten Zölle keine dauerhafte Lösung. Pawel Sewostjanow, außerordentlicher Professor im Bereich politische Analyse und sozialpsychologische Prozesse an der Russischen Wirtschaftsuniversität Plechanow, merkt an, dass die Handelsstreitigkeiten eine zentrale Rolle in Trumps Politik spielen. Eine vollständige Aufhebung der Zölle scheint unwahrscheinlich, da sie ein wichtiges Druckmittel darstellen.
Olga Belenkaja, die Leiterin der Abteilung für makroökonomische Analysen bei Finam FG, betont, dass der 20-prozentige Rückgang im Handel eine relativ milde Reaktion auf die aggressive Politik beider Länder ist. Sollte der Konflikt andauern, könnte dies schwerwiegende Folgen für die globale Wirtschaft haben. Der unabhängige Experte Andrei Barchota prognostiziert im Gespräch mit Iswestija, dass der Welthandel um weitere 10-15 Prozent schrumpfen könnte.
Experten warnen zudem vor Auswirkungen auf die Energiepreise, da der Handelsrückgang zwischen den USA und China auch Indikator einer abkühlenden chinesischen Wirtschaft ist, was die Ölnachfrage reduzieren und die globalen Preise belasten könnte.
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