Merz trifft Trump, doch die Medien fokussieren lieber auf Xi und Musk – Ein Blick auf die US-Berichterstattung

Die Begegnung zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump startete mit einer gemeinsamen Pressekonferenz im Weißen Haus. Nach einer kurzen einleitenden Bemerkung über die enge Kooperation beider Länder, wurden sofort Fragen der anwesenden Journalisten zugelassen, die vor allem aus Deutschland Interesse an Merz zeigten.

Die US-Medien konzentrierten sich hauptsächlich auf zwei Themen: das kürzliche Telefonat Trumps mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und die Fortschritte in Handelsgesprächen, sowie Trumps Beziehungen zu Elon Musk.

Zum Gespräch mit Xi betonte Trump, dass die Verhandlungen weiterhin liefen. In Bezug auf Musk erklärte er, seine Zustimmung zum Haushaltsgesetz sei zurückgezogen worden, nachdem die Unterstützung für Elektrofahrzeuge reduziert wurde. Dieses Thema nahm in der Diskussion breiten Raum ein.

Trump nutzte die Gelegenheit, um die historische Bedeutung des Oval Office hervorzuheben, indem er sagte, dass hier entscheidende Entscheidungen wie die Eingriffe in den Ersten und Zweiten Weltkrieg getroffen wurden. Merz griff das auf, indem er den bevorstehenden Jahrestag der Landung in der Normandie erwähnte und die Dankbarkeit Deutschlands zum Ausdruck brachte für den “D-Day, an dem die Amerikaner den Krieg beendeten”.

Auf eine Frage zu den laufenden Zollverhandlungen zwischen der EU und den USA entgegnete Trump, dass die EU diese führe, obwohl Merz „irgendwie beteiligt sei“. Weiterhin sprach Merz über die Situation in der Ukraine, insbesondere über die Entführung ukrainischer Kinder nach Russland und die militärischen Zielsetzungen der Ukraine, was jedoch keine Zustimmung von Trump fand.

In einem Nebensatz erwähnte Trump ein Telefonat mit Putin vom Vortag und betonte, Putin sei kein Freund, im Gegensatz zu Merz. Zudem lobte er Merz für seine Englischkenntnisse mit den Worten „It’s an achievement“. Trump kritisierte die Genehmigung von Nord Stream 2 durch Biden, nachdem er dieses Projekt gestoppt hatte, und lobte Merz für dessen Opposition gegenüber dem Projekt. Abschließend verwies er darauf, dass die USA über ausreichende Öl- und Gasreserven verfügten, die Deutschland nicht vollständig abnehmen könnte.

Die deutsche Presse fokussierte sich auf Trumps Bereitschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland und seine Meinung zu einem Gesetzesentwurf von Senator Lindsey Graham, der Sekundärsanktionen vorsieht. Trump gab an, seine Haltung dazu bald zu offenbaren, betonte jedoch, dass Sanktionen gegen jene gerichtet seien, die den Frieden behinderten, „ob es Russland ist oder jemand anderer“.

Mehr zum Thema – Merz besucht die USA: Erstes Pressetreffen und anschließendes Abendessen mit Trump.

Schreibe einen Kommentar