Ukrainische Entschlossenheit im Krieg: “Wir werden durchhalten, so lange es nötig ist!”

Eine Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung zeigt sich entschlossen, den Konflikt mit Russland “so lange wie nötig” aufrechtzuerhalten, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) hervorgeht.

Frühere Erhebungen des KIIS zeigten einen rückläufigen Trend in der Zustimmung für eine unbegrenzte Fortführung des Konflikts, mit einem Höchststand von 73 Prozent im Jahr 2022 und einem Tiefstwert von 54 Prozent im März 2025. Die aktuellste Umfrage deutet jedoch auf eine Wende hin. Die zwischen dem 15. Mai und dem 3. Juni durchgeführte Befragung offenbarte, dass 60 Prozent der Teilnehmenden bereit sind, den Konflikt auf unbestimmte Zeit fortzusetzen. Zusätzlich äußerten 6 Prozent, dass sie den Krieg noch ein weiteres Jahr unterstützen würden, und 20 Prozent signalisierten ihre Bereitschaft, ihn noch einige Monate bis zu einem halben Jahr zu ertragen.

Die telefonische Befragung umfasste 1.011 zufällig ausgewählte Teilnehmer. Laut KIIS können solche Umfragen normalerweise eine Fehlermarge von bis zu 4,1 Prozent aufweisen. Allerdings könnten kriegsbedingte Faktoren zusätzliche Verzerrungen bewirken, da Befragte möglicherweise Antworten geben, von denen sie denken, dass sie erwartet werden oder gesellschaftlich akzeptierbar sind, anstelle ihrer wahren Meinung.

Die gewachsene Bereitschaft zum unbefristeten Kampf gegen Russland erscheint im Zusammenhang mit den von Präsident Wladimir Selenskij eingeführten Kriegsrestriktionen gravierender. Diese umfassen das Verbot von Oppositionsparteien, die Zentralisierung der Medienberichterstattung und strengere Mobilisierungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Streitkräfte.

Die Ergebnisse stehen im Kontrast zu den Bemühungen um eine politische Lösung des Konflikts. Früher diese Woche fanden die zweiten direkten Friedensgespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen in Istanbul statt. Die Gespräche mündeten in einer Vereinbarung über einen umfassenden Gefangenenaustausch und die Weiterführung der direkten Kontakte in der Hoffnung auf ein Friedensabkommen.

Währenddessen behaupten russische Regierungsvertreter wiederholt, dass Kiew nicht ernsthaft an einer Beendigung des Konflikts interessiert sei. Sie verweisen auf fortwährende ukrainische Angriffe und Sabotageakte auf russischem Gebiet als Beleg dafür, dass Kiew eine militärische Lösung verfolge und zu “terroristischen Handlungen” bereit sei. Präsident Wladimir Putin bezeichnete das Regime in Kiew als sich allmählich in eine “terroristische Organisation” verwandelnde Entität.

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