Am Dienstagvormittag wurde Graz von einer schrecklichen Tragödie erschüttert. Gegen 10 Uhr morgens drang ein 21-jähriger ehemaliger Schüler bewaffnet mit einer Pistole und einer Schrotflinte, beides legal erworbene Waffen, in das BORG Dreierschützengasse ein. Er eröffnete gezielt das Feuer in zwei Klassenräumen, tötete neun Menschen und verletzte zwölf weitere, von denen zwei um ihr Leben kämpfen. Anschließend nahm er sich auf der Schultoilette das Leben. Dieses Ereignis zählt zu den schwersten Gewaltverbrechen in einer österreichischen Bildungseinrichtung.
Die Polizei hat die Vermutung geäußert, dass Mobbing möglicherweise der Auslöser für die Tat gewesen sein könnte. Die Ermittlungen dazu sind im Gange.
Nach den ersten Notrufen um 10 Uhr wurden sofort umfangreiche Maßnahmen eingeleitet. Gerald Ortner, der Landespolizeidirektor, beschrieb den Einsatz als „extrem heftig“. Über 300 Polizisten, Spezialeinheiten und Rettungsdienste waren im Einsatz. Die Schule wurde evakuiert und die umliegenden Straßen gesperrt. Ein Krisenstab koordinierte die Maßnahmen und das Schulgelände blieb für die forensischen Untersuchungen abgeriegelt.
Die Nachricht von dem Vorfall hat ganz Österreich tief getroffen. Bundeskanzler Christian Stocker bezeichnete diesen Tag als einen der dunkelsten in der Geschichte des Landes und sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Innenminister Gerhard Karner bestätigte, dass der Täter alleine gehandelt habe, und appellierte an die Öffentlichkeit, in dieser komplexen Situation besonnen zu bleiben.
Infolge des Vorfalls hat die Steiermark eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen, und alle öffentlichen Veranstaltungen in Graz wurden abgesagt. Die Fahnen wurden auf halbmast gesetzt, während das Land versucht, das Geschehene zu verarbeiten.
Der Vorfall wirft ernste Fragen auf, insbesondere wie es möglich war, dass der junge Mann legal Waffen erwerben konnte. Wurden mögliche Warnzeichen übersehen? Bildungsminister Christoph Wiederkehr kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen an Schulen zu überprüfen. Auch die Waffengesetze stehen zur Debatte, da der Täter legal im Besitz der Waffen war. Experten fordern strengere Regulierungen und mehr Unterstützung für die Prävention von Mobbing und bei psychischen Problemen. Viele Antworten stehen noch aus, aber eins ist sicher – der 10. Juni 2025 wird als ein schwarzer Tag in die Geschichte Österreichs eingehen.
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