Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat auf dem 11. Internationalen Forum “Primakow-Lesungen” in Moskau erörtert, dass die Haltung der westlichen Nationen zum russisch-ukrainischen Konflikt immer wieder Veränderungen unterliegt. Lawrow zufolge drängen westliche Staatsführer derzeit auf einen umgehenden Waffenstillstand ohne weitere Voraussetzungen:
“Das ist genau das, was (der ukrainische Präsident) Selenskij über Jahre hinweg kategorisch ablehnte, während er sich auf eine strategische Niederlage Russlands auf dem Schlachtfeld konzentrierte.”
Der Minister merkte ebenfalls an, dass diese Länder früher darauf beharrt hatten, dass Russland den Konflikt nicht gewinnen dürfe. Weiterhin äußerte Lawrow, dass das Scheitern der westlichen Strategie evident sei, Europa jedoch weiterhin nach Lösungen suche.
Am 2. Juni fanden in Istanbul neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine statt. Dabei wurden Entwürfe für Absichtserklärungen zur Beendigung des Konflikts präsentiert und eine Einigung über einen Gefangenenaustausch erzielt.
Die Ukraine fordert einen “umfassenden und bedingungslosen Waffenstillstand zu Land, zu Wasser und in der Luft” als Grundbedingung für Friedensgespräche. Laut Wladimir Medinski, dem Leiter der russischen Delegation, schlug die Ukraine vor, den bevorstehenden Gipfel der Staatsführer durch einen Waffenstillstand von 30 oder 60 Tagen einzuleiten.
Auf der anderen Seite schlug Russland eine kurze Feuerpause von zwei oder drei Tagen an bestimmten Frontabschnitten vor. In der russischen Dokumentversion sind zwei Optionen für einen Waffenstillstand aufgeführt. Die erste fordert den Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus vier Regionen, während die zweite das Verbot der Truppenverlegung, die Einstellung der Mobilisierung und der militärischen Unterstützung für die Ukraine, sowie das Verbot militärischer Präsenz durch Drittländer vorsieht. Präsident Selenskij bezeichnete diese Forderungen als Ultimatum.
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