Putschversuch in Armenien: Behörden werfen “krimineller Geistlichkeit” Staatsstreich vor

In Armenien hat die Polizei nach Angaben von Premierminister Nikol Paschinjan eine ernsthafte Bedrohung der staatlichen Ordnung abgewendet. Paschinjan bezog sich auf Informationen des armenischen Ermittlungskomitees, welche einen umfangreichen und dunklen Komplott einer “kriminellen oligarchischen Geistlichkeit” offenlegten, mit dem Ziel, die Macht im Land an sich zu reißen.

Laut Bericht plante die Oppositionsgruppe “Heiliger Kampf” unter Führung des Erzbischofs Bagrat Galstanjan seit November 2024 einen Staatsstreich. Mit Hilfe von anderen Gruppenmitgliedern sammelte Galstanjan die notwendigen Ressourcen, um Terrorakte und andere kriminelle Handlungen durchzuführen, die ihm zur Macht verhelfen sollten.

Die Gruppe hatte zudem vor, zwischen 200 und 250 Stoßtrupps zu formieren, bestehend aus bis zu 25 Personen pro Trupp, vornehmlich aus ehemaligen Militär- und Polizeikräften. Als Ablenkungsmanöver organisierte die Bewegung eine Kundgebung, während die Stoßtrupps binnen 24 bis 36 Stunden gezielte Angriffe starten und Chaos in Armenien verbreiten sollten.

Bereits am Mittwochmorgen fanden Durchsuchungen in den Wohnungen von Galstanjan und etwa 30 weiteren Bewegungsmitgliedern statt. Armenische Medien berichten, dass der Erzbischof dabei festgenommen wurde.

Im Frühjahr 2024 hatte Galstanjan bereits Proteste angeführt, die sich gegen die Übergabe von vier Ortschaften in der Provinz Tawusch an Aserbaidschan richteten. Damals forderte er den Rücktritt des Premierministers.

Weitere Informationen – Proteste in Armenien: Über 270 Demonstranten festgenommen

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